Aber erst Ende 2018
SBB bringt Ostschweiz näher nach Zürich

Die SBB verbessern den Anschluss an die Ostschweiz. Dies jedoch erst auf Ende 2018. Ausbauten und eine verspätete Zuglieferung sollen Schuld sein.
Publiziert: 05.09.2016 um 14:48 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:05 Uhr
Die Fahrt in die Ostschweiz wird kürzer. Reisende im Bahnhof St. Gallen. (Archiv)
Foto: Keystone
Onur Ogul

Das freut den Ostschweizer. Heute haben die SBB schnellere und mehr direkte Verbindungen in die Ostschweiz angekündigt. Aus dem Rheintal soll man etwa direkt nach Zürich gelangen, und für Thurgauer gibt es neue Direktverbindungen nach Zug und Luzern (mehr dazu im Kasten).

Die Freude trüben dürfte allerdings das Lancierungsdatum. Denn die SBB bringen die Neuerungen erst mit der Fahrplananpassung 2018, die üblicherweise Ende Jahr stattfindet. SBB-Sprecher Reto Schärli erklärt, für einen Teil der Verbesserungen seien Infrastrukturausbauten nötig. Diese haben die SBB schon im Juni angekündigt.

Die konkreten Neuerungen kommuniziere das Bahnunternehmen so früh, weil die Detailplanung des Fernverkehrsangebotes vorliege. «Die Planung des Bahnangebotes und Fahrplans geschieht immer Hand in Hand mit Bund und Kantonen. Das ist ein mehrjähriger Prozess», so Schärli.

Der Wettbewerb mit den Kleinen hat genützt

Bruno Eberle von Pro Bahn Ostschweiz vertritt die Interessen der Bahnkunden und bedauert, dass die SBB die Änderungen erst 2018 einführen wird. Für die frühe Kommunikationsoffensive hat er eine andere Erklärung: «Es besteht kein Zweifel, dass dies auf die Initiative der Südostbahn (SOB) zurückgeht. Die SOB hat sich für die Konzessionen der Rheintallinie Chur–St. Gallen–Wil–Zürich und für die Gotthard-Bergstrecke beworben.»

2017 vergibt das Bundesamt für Verkehr (BAV) diese Konzessionen neu. Eigenständige Bahnunternehmen könnten den SBB also Beine machen, stellt Eberle fest. «Ein schönes Beispiel, dass zeigt: Wettbewerb beflügelt.»

Verspätete Auslieferung der Bombardier-Züge

Ein weiterer Grund für die späte Verbesserung der Verbindungen dürfte neben den Infrastrukturausbauten die mehr als zweijährige Verspätung der Auslieferung der Bombardier-Doppelstockzügen sein, vermutet Eberle. «Wären diese pünktlich gekommen, hätte man sie auch früher einsetzen können.»

Mit den Fahrplananpassungen ist der Passagiervertreter sehr zufrieden. Ganz besonders freut er sich über die Verlängerung des Rheintal-Express nach Zürich mit mehr Sitzplatzangebot: «Davon werden besonders die zahlreichen Fahrgäste aus Wil profitieren, die beim letzten Fahrplanwechsel eher Kapazitäten verloren haben. Mit der Verlängerung bis Zürich haben Fahrgäste aus dem Rheintal die Möglichkeit, ohne Umsteigen zum Flughafen und nach Zürich zu reisen.»

Das wird Ende 2018 neu
  • Zwischen Zürich und St. Gallen setzen die SBB bis zu sieben Mal täglich zusätzliche schnelle Sprinter-Züge ein. Es entsteht ein halbstündliches Intercity-Angebot Zürich–St. Gallen.
  • Der Rheintal-Express Wil–St. Gallen–Chur wird nach Zürich verlängert und ersetzt den stündlichen InterRegio Basel−St. Gallen. Dadurch entsteht neu eine stündliche InterRegio-Direktverbindung von Zürich via Zürich Oerlikon, Zürich Flughafen und Winterthur nach Rorschach–St. Margrethen–Heerbrugg–Altstätten und weiter via Buchs und Sargans bis Chur. Auf dieser Linie fahren neue Fernverkehrs-Doppelstockzüge, die über Niederflureinstieg verfügen und mehr Sitzplätze bieten als heute.
  • Der InterRegio Konstanz–Zürich wird über Zürich hinaus bis nach Luzern weitergeführt. Auch hier wird mit dem Einsatz von doppelstöckigem Rollmaterial (IC2000) mehr Platz und Niederflur-Einstieg geboten
  • Reisezeit von Zürich nach Romanshorn verkürzt sich um vier, nach Kreuzlingen um fünf Minuten. Reisende, die via diese Orte und auch Schaffhausen weiterfahren, erreichen ihre Ziele bis zu einer Viertelstunde schneller.
  • Anschlüsse in St. Gallen Richtung Romanshorn können nicht mehr gewährleistet werden.
  • Der ICN nach Wil–St. Gallen/Chur bedient neu auch Zürich Oerlikon und bietet somit Anschluss an Zürich Nord.
  • Der Eurocity-Zug von Zürich nach München wird schneller, hält dafür aber nicht mehr in Gossau und Wil. Bis Ende 2020 sollen Neigezüge die Strecke innert 3 Stunden 30 Minuten zurücklegen, und dies im Zweistundentakt. 
  • Zwischen Zürich und St. Gallen setzen die SBB bis zu sieben Mal täglich zusätzliche schnelle Sprinter-Züge ein. Es entsteht ein halbstündliches Intercity-Angebot Zürich–St. Gallen.
  • Der Rheintal-Express Wil–St. Gallen–Chur wird nach Zürich verlängert und ersetzt den stündlichen InterRegio Basel−St. Gallen. Dadurch entsteht neu eine stündliche InterRegio-Direktverbindung von Zürich via Zürich Oerlikon, Zürich Flughafen und Winterthur nach Rorschach–St. Margrethen–Heerbrugg–Altstätten und weiter via Buchs und Sargans bis Chur. Auf dieser Linie fahren neue Fernverkehrs-Doppelstockzüge, die über Niederflureinstieg verfügen und mehr Sitzplätze bieten als heute.
  • Der InterRegio Konstanz–Zürich wird über Zürich hinaus bis nach Luzern weitergeführt. Auch hier wird mit dem Einsatz von doppelstöckigem Rollmaterial (IC2000) mehr Platz und Niederflur-Einstieg geboten
  • Reisezeit von Zürich nach Romanshorn verkürzt sich um vier, nach Kreuzlingen um fünf Minuten. Reisende, die via diese Orte und auch Schaffhausen weiterfahren, erreichen ihre Ziele bis zu einer Viertelstunde schneller.
  • Anschlüsse in St. Gallen Richtung Romanshorn können nicht mehr gewährleistet werden.
  • Der ICN nach Wil–St. Gallen/Chur bedient neu auch Zürich Oerlikon und bietet somit Anschluss an Zürich Nord.
  • Der Eurocity-Zug von Zürich nach München wird schneller, hält dafür aber nicht mehr in Gossau und Wil. Bis Ende 2020 sollen Neigezüge die Strecke innert 3 Stunden 30 Minuten zurücklegen, und dies im Zweistundentakt. 
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