Bei der Suche nach zusätzlichen Einnahmen kommen Fluglinien auf immer verrücktere Ideen. Jüngstes Beispiel: Easyjet.
Beim Billigflieger können Fluggäste jetzt auch ihr Handgepäck am normalen Gepäckschalter aufgeben. Hands free heisst die Option. Sie kostet sechs Franken pro Person oder 15 Franken für Gruppen von bis zu sechs Personen, schreibt die Airline in einer Mitteilung.
Die damit erkauften Vorteile: Hands-free-Kunden dürfen als Erste den Flieger besteigen. Ihre Gepäckstücke erhalten für den Transport im Frachtraum eine Vorzugsbehandlung. Am Zielort werden sie als Erste aufs Gepäckband gepackt. Laut Easyjet wird so keine Zeit mehr bei der Sicherheitskontrolle und beim Boarding vergeudet.
Aber was ist mit den persönlichen Dingen, die mit in die Kabine sollen?
Für Wertsachen und Gegenstände gebe es einen Plastiksack, sagt eine Easyjet-Sprecherin. Keiner müsse auf seine persönlichen Dinge während des Flugs verzichten. Ob Laptops oder Bügelkopfhörer in den Sack passen, ist allerdings fraglich.
Einkäufe aus dem Duty-Free-Shop können weiterhin zusätzlich mit an Bord genommen werden.
Und was verspricht sich Easyjet vom neuen Angebot? Natürlich Zusatzeinnahmen, schnelleres Boarding und weniger Gerangel um die begehrten Plätze in den Gepäckfächern über den Sitzen.
Noch-Easyjet-Chefin Carolyn McCall (55) ist überzeugt, dass die neue Option bei den Kunden ankommt. Das Konzept wurde im Frühling in Frankreich getestet: 9000 Passagiere allein in den ersten vier Wochen entschieden sich für die Option, erklärt die Fluggesellschaft. Darum werde sie nun an allen Flughäfen ausser in London-Gatwick eingeführt.