Fallende Preise, sinkende Löhne, stockende Investitionen
Japan setzt weiter auf ultralockere Geldpolitik

Die japanische Notenbank bleibt bei ihrer ultra-lockeren Geldpolitik, will ihr Programm von Anleihekäufen jedoch flexibler gestalten. Es werde noch dauern, bis das Inflationsziel von zwei Prozent erreicht sei, erklärte die Zentralbank am Dienstag.
Publiziert: 31.07.2018 um 07:54 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:17 Uhr
Für den japanischen Nationalbankchef Haruhiko Kuroda ist klar: die Geldpolitik des Landes bleibt ultralocker (Archivbild).
Foto: KEYSTONE/AP Kyodo News/KAZUSHIGE FUJIKAKE

Sie beliess den Strafzins auf Einlagen von Finanzinstituten bei 0,1 Prozent. Das Anleihenkaufprogramm von jährlich 80 Billionen Yen (rund 615 Milliarden Euro) solle aber auf flexible Weise umgesetzt werden.

Die Veränderungen signalisieren, dass Zentralbankchef Haruhiko Kuroda zwar am geldpolitischen Kurs vorerst festhält, die Auswirkungen dieser Politik auf andere Teile der Wirtschaft - etwa die Finanzmärkte oder das Bankensystem - aber verstärkt im Auge behalten will.

Experiment mit ungewissem Ausgang

Die Notenbank versucht seit Jahren mit Wertpapierkäufen in grossem Stil die Konjunktur anzukurbeln und die als zu niedrig eingeschätzte Inflation anzuheizen.

Eine Spirale aus fallenden Preisen, sinkenden Löhnen und stockenden Investitionen hatte das Land lange Zeit gelähmt. Die Japaner schoben Käufe in der Hoffnung auf immer niedrigere Preise auf.

Im Zusammenhang mit dieser Politik spricht man - in Anspielung auf den japanischen Premierminister Shinzo Abe - auch von Abenomics. Dabei ergänzt die Regierung Abe die enorme Geldschwemme mithilfe von Konjunkturprogrammen und tiefgreifenden Deregulierungen. (zas/sda)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.