Die grösste Schweizer Bank schliesst hierzulande 44 von rund 240 Filialen. Dem BLICK liegt ein Memo des Schweiz-Chef der UBS, Axel Lehmann (61), vor, in dem er die Angestellten darüber informiert. Rund 150 Mitarbeiter seien betroffen. Sie sollen so weit wie möglich in anderen Geschäftsstellen und Bereichen weiterbeschäftigt werden.
Nicht mehr gebraucht werden vor allem kleinere Filialen. Anstelle sollen digitale Kanäle ausgebaut werden. Bereits letztes Jahr fielen 28 Filialen weg. Die Sparoffensive soll UBS-Schweiz-Chef Axel Lehmann veranlasst haben. Er tritt das Amt nächsten Monat ab an seine Nachfolgerin Sabine Keller-Busse (55).
Konzernchef Ralph Hamers (54), der im November die Führung von Sergio Ermotti (60) übernahm, soll den Entscheid bloss abgesegnet haben. Hamers steht derzeit im Schussfeld. Die niederländische Justiz rollt einen 2018 mit einem Vergleich beigelegten Geldwäsche-Fall während seiner Zeit als ING-CEO neu auf.
Negativzinsschraube
Schlechte Nachrichten nicht nur für die Angestellten, sondern auch für die UBS-Kunden: Ab dem 1. Juli zahlen sie neu ab 250'000 Kontobetrag einen Negativzins von 0,75 Prozent. Bisher lag die Schwelle bei 2 Millionen Franken. Da Hypotheken und Anlagen berücksichtigt werden, kann der Schwellenwert auch höher liegen. Laut Lehmann sind weniger als fünf Prozent der Kunden betroffen.
Konkurrentin Credit Suisse hat ihren Kahlschlag im Schweizer Filialnetz bereits letzten August bekannt gegeben. Von zuvor 146 Filialen sollen über dreissig gestrichen, die Tochter Neue Aargauer Bank (NAB) gleichzeitig integriert werden. Damit will die CS jährlich 100 Millionen Franken sparen, betroffen sind gegen 500 Stellen. (gnc)