Ab September im Einsatz
Hier kommt der Roboter-Pöstler

Im Herbst testet die Post einen selbstfahrenden Lieferroboter. Vorerst nur in drei Gemeinden. Zum kommerziellen Einsatz soll das Produkt frühestens in drei Jahren kommen.
Publiziert: 23.08.2016 um 11:08 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:27 Uhr
Michael Bolzli und Bastian Heiniger

Lange hat die Post ein Geheimnis daraus gemacht. Doch jetzt ist es offiziell: Ab September 2016 testet der Konzern selbstfahrende Lieferroboter. 

Der Roboter transportiert Päckli bis zehn Kilo.

Bis zu zehn Kilo schwere Päckli kann der Roboter transportieren. Die Reichweite beträgt rund sechs Kilometer.

BLICK hat dem Lieferroboter heute morgen in Bern auf den Zahn gefühlt: Kaum ist die Bestellung abgesetzt, fährt die Kiste los. Von weitem sieht sie aus, wie ein ferngesteuertes Auto. Und so tönt sie auch.

Stellt sich ein Hindernis in den Weg, stoppt der Roboter, dreht sich und fährt weiter. Um die Strasse zu überqueren, sucht er sich einen Zebrastreifen. Und fährt vorbildlich in der Mitte des Streifens zielsicher zum Empfänger.

Dann erhält der Kunde ein SMS. Er klickt auf eine Link, die Lämpchen des Roboters leuchten grün. Erst dann lässt sich die Klappe öffnen. Nachdem der Kunde sein Paket entnommen und den Deckel geschlossen hat, dreht sich der Roboter und fährt zurück. 

Zuerst wird der Roboter in drei Gemeinden getestet. In Bern liefert er Online-Bestellungen aus, in Biberist SO Medikamente und in Köniz BE Esswaren. Zu Testzwecken. Kommerzielle Einsätze gibt es frühstens in drei Jahren. Je nachdem, wie die Tests verlaufen.

Post-Lieferroboter als «sinnvolle Erweiterung der Logistikkette»

Ziel ist es, Ware schnell und günstig in einer lokalen Umgebung auszuliefern. Die Post denkt dabei etwa an Same Day und Same Hour Delivery – also Lieferungen am selben Tag oder innerhalb einer Stunde –, Essenslieferungen oder auch Hauslieferungen von medizinischen Produkten.

Laut dem Konzern würde diese «letzte Meile» aktuell nicht durch den Pöstler abgedeckt. Darum sieht die Post im Lieferroboter eine «sinnvolle Erweiterung der Logistikkette». 

Die Post testet den Roboter in Bern, Köniz BE und Biberist SO.
Foto: ZVG

Der Hersteller der Lieferroboter heisst Starship. Dieses Unternehmen testet aktuell auch in Grossbritannien und Deutschland das Produkt. Der Lieferroboter orientiert sich mithilfe eines GPS-Sensors und mehrerer Kameras. Auf heiklen Strecken kann ein sogenannter Remote-Operator hinzugeschaltet werden. Also ein Mensch, der den Roboter übers Internet steuert. 

Wem jetzt wegen der selbstfahrenden Lieferroboter Angst und Bange ist, kann sich beruhigen. Zwar fährt der Roboter auf dem Trottoir. Aber nur im Schritttempo. Während der Testphase werden die Roboter von einer Person begleitet.

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