Ab dem 1. Januar 2016 verpufft das Geld
Warum Sie jetzt noch eine Lebensversicherung abschliessen müssen

Die historisch tiefen Zinsen belasten nicht nur das Konto. Ab dem 1. Januar 2016 verpufft auch bei der Lebensversicherung Geld. Der sogenannte technische Zinssatz fällt dann von 1,25 auf 0,75 Prozent. Er definiert die Höhe des Ertrags, der nach einem Todesfall oder nach Ende der Laufzeit ausbezahlt wird.
Publiziert: 08.10.2015 um 19:34 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:38 Uhr
Von Philipp Albrecht

Verantwortlich für den Zins-Sturz um 40 Prozent ist die Finanzmarktaufsicht (Finma). Sie legt jeweils das Maximum fest, damit sich die Versicherungen im Konkurrenzkampf um möglichst attraktive Zinsen nicht überschätzen und pleitegehen. Alle Versicherungen müssen sich daran halten.

Wer nun ernsthaft über eine Lebensversicherung nachdenkt, sollte in den nächsten 84 Tagen handeln. Danach verliert man im Vergleich zu heute mehrere Tausend Franken. Das zeigen die Beispiele von drei Profilen, die BLICK zusammen mit dem Finanzberater Moneypark zusammengestellt hat.

- Junges Ehepaar, beide 25-jährig. Sie wollen sich ein Eigenheim leisten und schliessen eine 3a-Sparversicherung mit Prämienbefreiung ab. Über 20 Jahre zahlen sie einen Sparbetrag von 450 Franken pro Monat ein. Schliessen sie die Versicherung noch dieses Jahr ab, erhalten sie bei einem Garantiezins von 1,25 Prozent nach 20 Jahren mindestens 121 960 Franken. Das sind 6031 Franken mehr, als wenn sie den Vertrag erst nächstes Jahr mit 0,75 Prozent unterschreiben.

- Alleinerziehende Mutter mit zwei kleinen Kindern. Um ihren Kindern später eine gute Ausbildung zu ermöglichen, schliesst sie eine gemischte Versicherung der Säule 3b ab. 15 Jahre lang zahlt sie monatlich einen Sparbetrag von 300 Franken ein. Wenn das älteste Kind volljährig ist, zahlt die Versicherung mindestens 58 967 Franken aus. Aber nur, wenn sie die Versicherung noch dieses Jahr abschliesst. Sonst sind es 2178 Franken weniger.

- Vierköpfige Familie mit eigenem Haus. Der Vater will die Hypothek mit einer gemischten Lebensversicherung absichern. Er zahlt jeden Monat 400 Franken ein. Schliesst er die Versicherung noch dieses Jahr ab, erhält er nach 35 Jahren im Minimum 209 718 Franken ausbezahlt. Das sind 18 283 Franken mehr, als wenn er erst nächstes Jahr handelt.

Bei der Suche nach dem besten Versicherer ist Vorsicht geboten: Einzelne senken die Zinsen schon vor dem 1. Januar. «Daher sollte man die Offerten lieber früher als später einholen», empfiehlt Moneypark-Vertriebsleiter Michael Hartmann.  Philipp Albrecht

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