Facebook ist bereits an der Börse. Das soziale Netzwerk «A Small World» will das jetzt auch. Die Zürcher Aktiengesellschaft plant die Börsenkotierung. Falls die Rahmenbedingungen geeignet sind, wie sie in seiner Mitteilung schreibt.
Warum wagt sich das exklusive «A Small World» nun aufs grosse Börsenparkett? Nicht etwa, weil man Kapital brauche, erklärt das Unternehmen. Daher sollen auch keine neuen Aktien ausgegeben werden. Vielmehr verspricht sich CEO Jan Lüscher vom Börsengang mehr Handlungsspielraum und eine grössere Bekanntheit – auch bei professionellen Investoren. Das Unternehmen soll nämlich weiter wachsen.
Der Zugang ist beschränkt
Heute zählt der exklusive Kreis um das «Facebook für Schöne und Reiche» rund 28'000 Mitglieder. Sie alle verbindet «eine Leidenschaft für das gute und stilvolle Leben.» Dafür zahlen sie eine Jahresgebühr von 100 Franken.
Nur wer von einem Mitglied eingeladen wird oder eine erfolgreiche Bewerbung abgibt, darf mittun. Und an den über 1000 Veranstaltungen von «A Small World» teilnehmen – an manchen gratis, an manchen gegen eine Gebühr von mehreren Tausend Franken.
Zweites Standbein ist «The World's Finest Club». Für 2400 Franken im Jahr gibt es VIP-Behandlung in 200 Lokalen.
Sparen beim Börsengang angesagt
Mit dem geplanten Börsengang bleibt vieles beim Alten. Mindestens bis März 2020 wird die bisherige Hauptaktionärin die Mehrheit am Unternehmen halten. Heute besitzt ASW Capital AG gemäss Medienmitteilung einen Anteil von rund 60 Prozent.
Vorsitzender ist Patrick Liotard-Vogt (31), der Erbe des früheren Nestlé-CEO. 2009 hatte der Zürcher Unternehmer das private soziale Netzwerk von Harvey Weinstein (65) übernommen.
Wie die «Finanz und Wirtschaft» weiss, plant «A Small World» den Börsengang ohne Hilfe einer Investmentbank, sondern nur mit einer Anwaltskanzlei. Unüblich sei dies bei einem sogenannten Listing nicht. Damit könnten auch Kosten gespart werden, erklärt CEO Lüscher gegenüber der Zeitung.
Nur wenig sagt er zum Preisbildungsprozess: «Wir werden den Referenzpreis auf Basis der letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2017 festlegen.» Wie diese aussah, bleibt vorerst Geschäftsgeheimnis. Sicher ist aber, auf dem Zürcher Parkett wird «A Small World» ein Winzling sein. (jfr)