Die Anzahl leerer Wohnungen in der Schweiz war bereits hoch, als Corona für die meisten noch eine Biermarke war. Doch die Pandemie und vor allem die daraus resultierende Wirtschaftskrise hat nun für einen Rekord gesorgt: Der Bauboom hat eine historische Marke erreicht, berichtet die «Schweiz am Wochenende.»
Demnach rechnen die Ökonomen der UBS mit knapp 85'000 leeren Wohnungen bis im Sommer. Das entspricht einer Leerwohnungsziffer von 1,9 Prozent. Der bisherige Rekord von 1,85 Prozent stammt noch aus dem Jahr 1998.
Mieten sinken
Die vielen leeren Wohnungen haben auch mit den aktuell düsteren Beschäftigungsaussichten zu tun. Jugendliche warten mit der WG-Gründung, und die Wirtschaft holt weniger Mitarbeiter aus dem Ausland. Und gleichzeitig wird viel gebaut – wenn auch eben zum Teil am falschen Ort.
Die Corona-Krise hat auch die Preisentwicklung bei den Mieten gebremst. Denn es sind vor allem Mietwohnungen, die leer stehen. Billiger wird die Wohnungsmiete deshalb aber nicht unbedingt, da viele Faktoren eine Rolle spielen. Währen die Mieten beispielsweise im Tessin gesunken sind, sind sie in der Ostschweiz leicht angestiegen.
Auch für die Eigenheimbesitzer hat die Krise Folgen. Denn wie Umfragen zeigen, wollen nur noch gut die Hälfte der Mietenden noch Wohneigentum kaufen – vor der Corona-Krise waren es zwei Drittel. (gbl)