Leben auf kleinem Fuss und gleichzeitig hoch hinaus: Das wird in Zukunft im Zürcher Leutschenbach-Quartier möglich sein. Dort entsteht bis 2021 das Wohnhochhaus Artisa Tower. Das Besondere daran: 52 von rund 140 Wohnungen werden mit einem Micro-Living-Konzept ausgestattet. Das Konzept dazu heisst «City Pop» und stammt von der Artisa-Gruppe, die hinter dem Neubau steckt.
Die kleinen Wohnräume werden voll möbliert und ausgestattet werden. Wer also zukünftig dort wohnen will, kann das auch für kurze Zeit und ohne eigenen Ballast tun. Zur Zielgruppe gehören denn auch Menschen, die einen minimalistischen Lebensstil pflegen. Dafür will Artisa mit Extras für die Bewohner da sein, heisst es in der Medienmitteilung zum Projekt: «Eine grosse Auswahl von Zusatzservices ermöglicht eine individuelle Gestaltung des Aufenthalts und macht jeden Aspekt des Wohnens angenehmer»
Von Büros zu Tiny-Wohnungen
Auch in Bern setzt Artisa auf Kurzzeitbewohner mit kleinem Platzanspruch. Im Stadtteil Monbijou baut das Familienunternehmen auf 7200 Quadratmetern gar 190 Micro-Wohnungen. Die Wohnflächen variieren zwischen 25 und 35 Quadratmetern. Anders als im Zürcher Leutschenbach ist das Berner Projekt ein Umbau. Im Gebäude waren früher Büros untergebracht.
Noch ambitionierter sind die Schweizpläne von Artisa: Insgesamt plant das Unternehmen, den Schweizer Immobilienmarkt in den nächsten zwei Jahren mit 1000 Micro-Wohnungen aufzumischen.
Micro-Living wird in Zukunft gross, ist das Immobilien-Unternehmen überzeugt. «Das Konzept des Micro-Livings entspricht den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft, in welcher der häufige Wechsel von Lebensumständen und Wohnort zum Courant normal wird», schreibt Artisa auf seiner Webseite. Man setze dabei auf strategisch wichtige Lagen und auch Kurzzeit-Vermietungen.
Mit eigenem See
Ganz zentral ist der Neubau im Leutschenbach-Quartier in Zürich nicht gelegen. Aber gut erschlossen. So gibts praktisch vor der Haustür Bus und Tram. Zudem ist ein künstlicher See und ein grosser Park geplant. Neben den Micro-Apartments soll es auch ganz normale Wohnungen geben. Am teuersten dürfte höchstwahrscheinlich das einzige Penthouse ganz oben sein – 80 Meter über Park und Strassen.
Mit dieser Höhe wird der Artisa Tower im Quartier zwar den Ton angeben, an die höchsten Häuser Zürichs kommt er aber nicht heran. Hier ist der Prime Tower mit 126 Meter das Mass aller Dinge. (jfr)