Eine erste Schätzung wurde bestätigt. Im Vormonat waren die Lebenshaltungskosten um 8,1 Prozent gestiegen.
Die Inflation im Euroraum war noch nie so hoch seit Einführung der Gemeinschaftswährung als Buchgeld im Jahr 1999. Seit vergangenen Sommer hat sich die Teuerung kontinuierlich verstärkt, wobei zuletzt immer wieder Rekordwerte erreicht wurden. Der Krieg in der Ukraine und die harten Corona-Massnahmen in China haben den Preisauftrieb verschärft. Letzteres führte auch in den globalen Lieferketten zu Problemen.
Getrieben wurde die Teuerung erneut durch den starken Anstieg der Energiepreise, die sich zum Vorjahresmonat um 42 Prozent erhöhten. Lebens- und Genussmittel waren 8,2 Prozent teurer als vor einem Jahr. Unterdurchschnittlich, aber ebenfalls deutlich verteuerten sich sonstige Waren (4,3 Prozent) und Dienstleistungen (3,4 Prozent).
Die Kerninflation, bei der besonders schwankungsanfällige Preise von Energie, Lebens- und Genussmitteln nicht berücksichtigt werden, sank hingegen leicht von 3,8 Prozent auf 3,7 Prozent. Die höchsten Inflationsraten im Währungsraum wiesen die drei baltischen Staaten Estland (22,0 Prozent), Lettland (19,2 Prozent) und Litauen (20,5 Prozent) auf.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat für diesen Donnerstag eine erste Zinserhöhung seit elf Jahren in Aussicht gestellt. Im Inflationskampf hinkt sie vielen anderen Notenbanken zeitlich allerdings deutlich hinterher. Das Inflationsziel der EZB von zwei Prozent wird seit längerem klar übertroffen.
(SDA)