70 Urlauber dürfen nicht einsteigen
Island beschlagnahmt Air-Berlin-Flugzeug

Gestern Nacht flog eine Air-Berlin-Maschine nicht wie geplant von der Atlantik-Insel nach Berlin zurück. Der Flughafenbetreiber beschlagnahmte das Flugzeug wegen unbezahlter Gebühren.
Publiziert: 20.10.2017 um 14:17 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:25 Uhr
Island lässt Air-Berlin-Flugzeug nicht starten
0:37
Wegen unbezahlter Gebühren:Island lässt Air-Berlin-Flugzeug nicht starten

40 Prozent weniger Lohn für die Piloten, ein Überflug dicht über dem Flughafen Düsseldorf (BLICK berichtete): Kein Tag vergeht ohne skurrile Nachrichten rund um das Pleite-Drama von Air Berlin.

Foto: KEY

Der nächste Akt fand ausserhalb der isländischen Hauptstadt Reykjavik statt: Die Betreiber-Firma Isavia des internationalen Flughafens hat gestern Nacht eine Air-Berlin-Maschine beschlagnahmt. 70 Passagiere sassen darum auf der Atlantikinsel fest.

Gebühren geschuldet

Der Grund für das Schlamassel: Die deutsche Airline hatte noch vor Anmeldung ihres Konkurses am 15. August die Flughafengebühren nicht bezahlt.

Die Flughafenbetreiberin hofft nun, durch das Festsetzen der Maschine zu dem ausstehenden Geld zu kommen. Das berichtet das Branchen-Portal «Airlive».

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Das Manöver ist nach isländischem Gesetz erlaubt. Auf der Homepage der Firma Isavia heisst es: «Dieser Schritt gilt als letzte Möglichkeit, um die Bezahlung bereits erbrachter Dienstleistungen sicherzustellen.»

Die 70 Passagiere, die mit dem Airbus 320-200 kurz nach Mitternacht Richtung Berlin hätten abheben sollen, warteten schon am Gate. Dann erfuhren sie, dass sie nicht einsteigen dürfen.

Kommt das Geld gar nie?

Glück im Unglück: Kurz darauf konnten sie mit einem anderen Air-Berlin-Flieger trotzdem abheben. Sie trafen heute Morgen weniger als eine Stunde verspätet in Berlin ein.

Ein Air-Berlin-Sprecher sagt zum deutschen Magazin «Stern»: «Wir sind mit dem Flughafen in Kontakt, doch kommentieren inhaltlich die Gespräche nicht.» 

Vermutlich wird das Grounding des Flugzeugs den Isländern wenig bringen. Es gehört nämlich gar nicht Air Berlin, sondern einer Leasing-Gesellschaft in Singapur, die es den Deutschen gegen Gebühr zur Verfügung stellt. (kst)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.