40 Prozent weniger Lohn für die Piloten, ein Überflug dicht über dem Flughafen Düsseldorf (BLICK berichtete): Kein Tag vergeht ohne skurrile Nachrichten rund um das Pleite-Drama von Air Berlin.
Der nächste Akt fand ausserhalb der isländischen Hauptstadt Reykjavik statt: Die Betreiber-Firma Isavia des internationalen Flughafens hat gestern Nacht eine Air-Berlin-Maschine beschlagnahmt. 70 Passagiere sassen darum auf der Atlantikinsel fest.
Gebühren geschuldet
Der Grund für das Schlamassel: Die deutsche Airline hatte noch vor Anmeldung ihres Konkurses am 15. August die Flughafengebühren nicht bezahlt.
Die Flughafenbetreiberin hofft nun, durch das Festsetzen der Maschine zu dem ausstehenden Geld zu kommen. Das berichtet das Branchen-Portal «Airlive».
Das Manöver ist nach isländischem Gesetz erlaubt. Auf der Homepage der Firma Isavia heisst es: «Dieser Schritt gilt als letzte Möglichkeit, um die Bezahlung bereits erbrachter Dienstleistungen sicherzustellen.»
Die 70 Passagiere, die mit dem Airbus 320-200 kurz nach Mitternacht Richtung Berlin hätten abheben sollen, warteten schon am Gate. Dann erfuhren sie, dass sie nicht einsteigen dürfen.
Kommt das Geld gar nie?
Glück im Unglück: Kurz darauf konnten sie mit einem anderen Air-Berlin-Flieger trotzdem abheben. Sie trafen heute Morgen weniger als eine Stunde verspätet in Berlin ein.
Ein Air-Berlin-Sprecher sagt zum deutschen Magazin «Stern»: «Wir sind mit dem Flughafen in Kontakt, doch kommentieren inhaltlich die Gespräche nicht.»
Vermutlich wird das Grounding des Flugzeugs den Isländern wenig bringen. Es gehört nämlich gar nicht Air Berlin, sondern einer Leasing-Gesellschaft in Singapur, die es den Deutschen gegen Gebühr zur Verfügung stellt. (kst)