Veganer haben es nicht leicht. Denn viele vermeintlich pflanzliche Produkte entpuppen sich bei genauer Betrachtung als nicht vegan. So zum Beispiel der klare Apfelsaft.
Der besteht zwar nur aus Äpfeln, bei der Produktion kommt aber Gelatine zum Einsatz. Diese wird dazu verwendet, den Saft zu klären bzw. zu schönen. Die Gelatine bindet die Trübstoffe im Saft, diese lagern sich dann am Boden ab und können einfach entfernt werden.
Apfelsaft ohne Gelatine
«Die Gelatine verschwindet also wieder aus dem Saft. Da aber Veganer in der Regel keine Produkte essen, die mit tierischen Produkten in Berührung gekommen sind, ist der so produzierte Saft für sie ein No-Go», schreibt die Migros auf ihrem Blog Migipedia.
Deshalb bringt die Migros nun einen veganen klaren Apfelsaft. Statt mittels Gelatine werden die Trübstoffe mechanisch entfernt. Das hat seinen Preis: Der vegane Apfelsaft kostet 1.90 Franken pro Liter und damit 70 Rappen mehr als die normale Variante.
Ob in Zukunft weitere Migros-Fruchtsäfte so hergestellt werden sollen, ist noch offen. «Wir werden nun erst einmal abwarten, wie das Produkt ankommt, und danach über das weitere Vorgehen entscheiden», sagt der Produktverantwortliche Stephan Lustig.
Nichtveganer Zucker und Wein
Neben klaren Fruchtsäften gibt es noch eine Reihe weiterer vermeintlich veganer Produkte. So kann auch Essig mit Gelatine geklärt worden sein. Beim Zucker kommt manchmal Tierkohle als Entfärber zum Einsatz. Aromastoffe können aus tierischen Produkten gewonnen werden und Kaffeebohnen können mit Schellack (aus der Lackschildlaus) oder Bienenwachs glasiert worden sein.
Sogar Wein und Bier sind nicht immer vegan. Auch dort wird zum Teil Gelatine zum Klären eingesetzt. Diese Produkte suchen Veganer in der Migros aber sowieso vergebens. (sas)