Die beim Bau der ersten Röhre erstellten Portalbauwerke in Göschenen und Airolo werden für die zweite Tunnelröhre übernommen. Die bestehenden Werkhöfe bei den Portalen dienen in Zukunft für den Betrieb und den Unterhalt beider Tunnelröhren, wie es in einer Mitteilung heisst.
Übernommen werden auch die vier bestehenden Lüftungsschächte. Unter der Fahrbahn des neuen Tunnels wird ein Werkleitungsstollen eingerichtet, in dem später zum Beispiel eine Starkstromleitung eingezogen werden kann.
Nach den Plänen des Bundesamts für Strassen (ASTRA) fallen beim Bau der zweiten Gotthardröhre rund 6,3 Millionen Tonnen Ausbruchmaterial an. Davon sollen rund 2,8 Millionen Tonnen für die Verbesserung und Renaturierung der Flachwasserzone im Urnersee verwendet werden. Rund 2,5 Millionen Tonnen werden im Raum Airolo gebraucht, etwa zur Geländemodellierung und für die Teilüberdeckung der Autobahn.
Beim nun erfolgten Planungsschritt handelt es sich um das Generelle Projekt. Es ist die erste wichtige Etappe nach der Volksabstimmung vom Februar 2016. Das Generelle Projekt enthält die Grobplanung und die wichtigsten Eckwerte der neuen Tunnelröhre. Bei der Erarbeitung wurden die Kantone Uri und Tessin sowie die betroffenen Gemeinden nördlich und südlich des Gotthards einbezogen. Für die Umweltverbände fanden Informationstreffen statt.
Rohbau frühestens 2025 fertig
Einsprachen werden erst im Plangenehmigungsverfahren behandelt, welches auch das Ausführungsprojekt beinhaltet. Ein solches soll im Frühling 2018 vorliegen. Wann der Startschuss für die Bauarbeiten fällt, hängt von der Dauer des Planung und allfälliger Beschwerdeverfahren ab.
Im besten Fall können die Bauarbeiten 2020 aufgenommen werden. Dann könne der Rohbau bis 2025 fertiggestellt werden. Die Eröffnung der zweiten Röhre ist frühestens für Ende 2027 geplant. 2028 bis 2030 würde die bestehende Röhre saniert. Ab 2030 könnte der Verkehr dann durch beide Tunnel geführt werden. Die Kapazität soll dadurch nicht erhöht werden. (SDA)