673 Vorabklärungen, 59 Verfahren, 479 Amtshilfegesuche
Die Finma erklärt sich erstmals

Was macht eigentlich die Eidgenössiche Finanzmarktaufsicht Finma? Heute Montag hat sie es erklärt und erstmals ein paar Fakten auf den Tisch gelegt.
Publiziert: 24.02.2015 um 15:16 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:21 Uhr

Aus den Statistiken, die die Finma nun zum ersten Mal publiziert hat, geht hervor, dass die Behörde im Jahr 2014 zur Durchsetzung des Finanzmarktaufsichtsrechts 673 Vorabklärungen durchgeführt und 59 Verfahren abgeschlossen. Zudem hat sie 479 Amtshilfegesuche ausländischer Aufsichtsbehörden erledigt.

Die Vorabklärungen betrafen in 128 Fällen Banken oder Versicherer. Die grosse Mehrheit richtete sich mit 436 Fällen gegen illegal tätige Finanzdienstleister, hauptsächlich Schneeball- und Pyramidengesellschaften. Weitere 109 Abklärungen erfolgten im Rahmen der Marktaufsicht. Zur Schwere der einzelnen Fälle gab es keine Details. Auch Namen darf die Aufsichtsbehörde keinen nennen.

Die Hinweise kommen jeweils aus der Aufsicht der Finma selber oder von aussen, erklärt David Wyss, Leiter des Geschäftsbereichs Enforcement. So führten auch Meldungen von ausländischen Behörden, Whistleblowern oder Kunden zu Vorabklärungen. Dabei geht es gemäss dem heute vorgelegten Bericht schwerpunktmässig um mutmassliche Verstösse gegen Embargobestimmungen und das grenzüberschreitende Kundengeschäft. Auch die Zusammenarbeit von Instituten mit externen Vermögensverwaltern und Vermittlern erforderte ein Eingreifen.

Wie die Finma anhand von anonymisierten Fällen aufzeigt, hat sie in ihren Enforcement-Verfahren wiederholt die Einziehung von Gewinnen und vermiedenen Verlusten angeordnet. Zudem hat sie in mehreren Fällen gegen Personen mehrjährige Berufsverbote verhängt, die persönlich für eine schwere Verletzung von Aufsichtsrecht verantwortlich waren.

Prominentestes Beispiel war in diesem Zusammenhang der Fall des ehemaligen Chefs der Bank Coop, Andreas Waespi. Die Aufsichtsbehörde rügte die Bank wegen jahrelanger Kursmanipulationen und belegte Waespi mit einem Berufsverbot von drei Jahren.

Das forschere Auftreten der Finma ist eng verbunden mit dem Namen Mark Branson. Bereits ein halbes Jahr nach seinem offiziellen Amtsantritt als Finma-Direktor hatte Branson die internen Leitlinien im Enforcement verschärft.

Zudem stockte er die Enforcement-Abteilung deutlich auf 80 Mitarbeitende auf. Mit dem Berufsverbot gegen Waespi hatte Branson ein Exempel statuiert. (sda)

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