Jahrelang haben Forscher vom Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta an der Super-Tomate getüftelt. Sie haben verschiedenen Tomatensorten gekreuzt, von jeder Sorte die besten Eigenschaften genommen. Das Endprodukt haben sie 2015 patentieren lassen.
Gegen diese Patent-Tomate regt sich nun europaweit grosser Widerstand. 65'000 Konsumenten aus 59 Ländern haben einen Einspruch unterzeichnet. Dieser wurde heute Vertretern des Europäischen Patentamtes (EPA) in München (D) übergeben.
Die Initianten stören sich daran, dass konventionelle Kreuzungen mit Tomaten aus Peru und Chile, als Erfindung gelten. Und befürchten, dass traditionelle Sorten und private Züchten ganz von den heimischen Äckern verdrängt werden. Schon heute sind 80 Prozent des Saatgutmarktes in der Hand globaler Agro-Konzerne.
Patente würden die Zukunft der Pflanzenzüchtung gefährden
Ihr Ziel: Das Tomaten-Patent soll für nichtig erklärt werden. Die 65’000 Unterschriften sehen die Initianten als «klaren Auftrag an die Politik, entschiedener gegen Patente auf Pflanzen und Tier vorzugehen», wie die Erklärung von Bern, Swissaid und Pro Specie Rara in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben.
Solche Patente würden die Zukunft der Pflanzenzüchtung gefährden. «Durch die Privatisierung und Monopolisierung genetischer Ressourcen verlieren Züchter den freien Zugang zum Zuchtmaterial und die Ursprungsländer die Rechte an ihrem biologischen Reichtum», heisst es weiter. (pbe)