65 Prozent weniger Umsatz
Schlechtestes Jahr in der Geschichte von Hotelplan

Hotelplan macht dieses Jahr 65 Prozent weniger Umsatz als letztes Jahr. Planungssicherheit für die Zukunft? Unmöglich. BLICK weiss, welche Pläne die Chefs zur Zukunft von Hotelplan haben.
Publiziert: 10.11.2020 um 13:02 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2021 um 09:14 Uhr
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Hotelplan hat das herausfordernste Geschäftsjahr aller Zeiten hinter sich.
Foto: keystone-sda.ch
Aline Leutwiler

Einreiseregeln, Schutzmassnahmen und Quarantänelisten vermiesten Hotelplan dieses Jahr das Geschäft. «Von Overtourism sind wir bei No Tourism gelandet», eröffnet Thomas Stirnimann, CEO der Hotelplan Gruppe, die Medienkonferenz. In der 85-jährigen Geschichte hatte Hotelplan noch nie einen solchen Umsatzrückgang verzeichnet. Im Vergleich zu 2019 handelt es sich um eine Umsatzeinbusse von bis zu 65 Prozent.

Zu Beginn der Corona-Krise waren 2000 Kunden von Hotelplan auf der ganzen Welt verteilt. Diese mussten in Zusammenarbeit mit dem Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zuerst wieder in die Schweiz gebracht werden. «Wir erhielten zahlreiche Anrufe von hysterischen Kunden. Diese weinten in der Angst, nicht mehr nach Hause zu können», sagt Nicole Pfammatter, Direktorin für Distribution und Marketing.

Zustupf der Migros

Danach ging die grosse Annullationswelle los. Insgesamt musste Hotelplan Schweiz seit März Reisen von rund 100'000 Kunden stornieren. «Kurz gefasst, hatten wir riesige Aufwände ohne Ertrag», sagt Tim Bachmann, Chef von Hotelplan Schweiz. Mit mehr Transaktionen trotz 40 Prozent tieferen Buchungszahlen liesse sich nicht wirklich Geld verdienen.

Hotelplan ist trotzdem allen Verpflichtungen nachgekommen und erstattete das Geld sämtlicher Kunden zurück. «Das war nur möglich dank einem grossem Zustupf der Aktionärin Migros», so Bachmann. Wie viel Hotelplan der Migros schuldet, will der Reiseanbieter nicht bekannt geben.

Entlassungen und Sparmassnahmen

Obwohl die Unterstützung der Migros die Zukunft von Hotelplan erhellt, mussten im Juni Umstrukturierungen vorgenommen werden. «Auch wir sparen, wo wir können», sagt Hotelplan-Schweiz-Chef Bachmann. Hotelplan entliess in der Schweiz 170 Angestellte, die verbleibenden 700 Mitarbeiter sind alle auf Kurzarbeit. «Mit dieser Struktur gehen wir in die Winterpause und hoffen auf eine Besserung im Frühling», so Bachmann. Ausserdem gab es eine Anpassung der Öffnungszeiten und partielle Schliessung einiger Filialen.

Ab Frühling 2021 will Hotelplan das Angebot erneut ausbauen. «Wir bieten alle Destinationen an, die dann verfügbar sind», sagt der Chef von Hotelplan Schweiz weiter. Man empfehle den Kunden gar, möglichst kurzfristig zu buchen.

Weiterbestehen gesichert

Für das nächste Jahr rechnet Hotelplan mit 50 Prozent so viel Umsatz wie noch 2019. Eine wirkliche Erholung sei erst in zwei bis drei Jahren zu erwarten. Trotzdem wird Hotelplan weiterbestehen. «Wir haben den Atem, uns auch um die Zukunft zu kümmern», betont Bachmann.

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