Die teuerste Schokolade der Welt kommt aus der Schweiz. Hersteller ist das Start-up Attimo Chocolate aus Zürich. Die Firma ist mit ihrem Produkt seit wenigen Tagen offiziell im «Guiness-Buch der Rekorde» gelistet.
Bislang hielt ein Unternehmen aus Dänemark den Titel. Jetzt kehrt die Ehre wieder zurück in die Schweiz. 640 Franken kostet eine 80-Gramm-Tafel. Produziert wird sie in Kriens LU in einer Auflage von 50 Stück.
Zwei Köpfe stecken hinter der exklusiven Ware: Alain Mettler (32) und seine Partnerin Olivia Madet (27). Madet kommt aus dem Luxusgüterbereich, Mettler ist Hotelfachmann und gelernter Koch. Seine Lehre machte der gebürtige Schwyzer in der Küche des 5-Sterne-Luxushotels Palace in Gstaad BE.
Schokoladenduft auf dem Schulweg
Mettler hat von klein auf eine Verbindung zur Schokolade. Er wuchs nur 500 Meter entfernt von der Felchlin Schokoladenfabrik in Ibach SZ auf. «Als ich zur Schule lief, lag immer der Duft von Schokolade in der Luft», sagt der 32-Jährige zu BLICK.
Bis Mettler zum Edelfabrikanten reifte, dauerte es einige Jahre. Auf die Kochlehre folgte das Studium in Lausanne und eine Stelle im Marketing bei der Lufthansa. Er lernte seine Lebens- und Geschäftspartnerin kennen. Seit Januar arbeiten die beiden nun Vollzeit für das Schoggi-Start-up Attimo Chocolate.
Der Name ist eine Referenz auf das italienische Wort «attimo». Zu deutsch: ein Moment. Das Unternehmen ist spezialisiert auf ausgefallene Kreationen. Es will etwas Rares und Aussergewöhnliches schaffen. Einen speziellen Moment eben.
Safran aus dem Wallis
Für die teuerste Schokolade der Welt haben sich Mettler und Madet deshalb die edelsten Zutaten ausgesucht. Der Kakao stammt aus Venezuela. Chocolatiers warten oft Jahre, bis sie eine kleine Ladung der berühmten dunklen Chuao-Bohne erhalten. Die Jungunternehmer konnten sich 10 Kilogramm sichern. «Wir sind in der Industrie gut vernetzt», erklärt Madet den Glücksgriff.
Die weiteren Zutaten der teuersten Schoggi der Welt sind Orangenkristalle und Safran. Letzteres stammt aus dem Walliser Bergdorf Mund. Das Gewürz gilt wegen seiner Exklusivität als «rotes Gold».
Grosse Nachfrage
Die jährliche Ernte in Mund VS liegt bei maximal 2 Kilo. Die Safran-Blüten werden alle von Hand gepflückt und verarbeitet. Erntesaison ist Oktober und November. Das Anbaugebiet erstreckt sich auf rund 18'000 Quadratmeter Fläche auf einem Hochplateau auf über 1200 Metern über Meer. Das sind drei Fussballfelder mit Blick auf das Rhonetal.
Und ab wann ist die Weltrekord-Schoggi im Verkauf? «Wir verkaufen das Produkt Ende November in unserem Online-Laden», sagt Mettler. «Vorbestellungen sind da. Wir könnten sogar noch mehr verkaufen.»