Die Post hat alle überrascht. Heute hat der Konzern bekannt gegeben, dass in den nächsten vier Jahren Poststellen abgebaut werden – dafür gibt es künftig mehr Postagenturen (etwa in Volg-Läden) und mehr Aufgabe- und Abholstellen. Unter dem Strich gebe es aber mehr Zugangsmöglichkeiten, heisst es.
Von dem Umbau könnten 1200 Mitarbeiter betroffen sein. Bei der Gewerkschaft Syndicom läuten die Alarmglocken: «Es wird zu Entlassungen kommen, das ist klar», sagt Sprecher Christian Capacoel zu BLICK.
Wenn man 40 Prozent der Poststellen streiche, könne man nicht alle Angestellten anders unterbringen, erklärt Capacoel. «Die Post bringt eine Veränderung nach der anderen, überlegt sich aber nicht, wie man die Angestellten in diesen neuen Dienstleistungen integrieren kann.»
Arbeit günstig auslagern
Auch, dass die Post ihre Dienste vermehrt an Agenturen auslagert, kommt bei Capacoel schlecht an: «Die Post macht Gewinn. Und will Dienstleistungen trotzdem mit Niedriglohn-Angestellten erbringen.» Hier gebe es grosse Differenzen zwischen der Gewerkschaft und dem Management der Post. «Wir haben nichts gegen Verbesserungen des Kundenservice». Aber der Service müsse mit den Leuten betrieben werden, die heute bei der Post arbeiteten.
Für den Gewerkschafter ist zudem klar: «Mit diesen Projekten kann nicht der gleiche Service geboten werden.» Das sei schlicht illusorisch. «Eine Postagentur bietet nicht die gleichen Dienstleistungen wie eine Poststelle.»
Darum kommt Capacoel zum Schluss, dass jetzt die Politik neue Rahmenbedingungen definieren müsse. «Das ist man der Bevölkerung schuldig.»