500 Millionen Euro
Axpo holt sich erneut frisches Geld

Der Energiekonzern Axpo hat sich an den europäischen Geldmärkten frische Mittel in Höhe von 500 Millionen Euro beschafft. Das Geld werde für die Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit verwendet, hiess es in einer Mitteilung vom Montagabend.
Publiziert: 19.12.2022 um 18:38 Uhr
Der Stromkonzern Axpo hat aktuell grossen Finanzierungsbedarf. Denn er muss Sicherheiten hinterlegen, die momentan wegen der volatilen Strompreise sehr hoch sind. (Symbolbild)
Foto: MICHAEL BUHOLZER

Über die Tochtergesellschaft Axpo International habe das Unternehmen sein erstes Programm für handelbare europäische Geldpapiere, sogenannte Negotiable European Commercial Papers oder NEU CP genannt, über eine halbe Milliarde Euro aufgelegt, hiess es. Der Markt für NEU CP sei ein «wichtiger und transparenter europäischer Kapitalmarkt für internationale Unternehmen zur Emission kurzfristiger Schuldverschreibungen».

Dass die Emittenten die gesetzlich vorgeschriebenen Formvorschriften einhalten, werde von der französischen Zentralbank Banque de France überprüft. Der NEU-CP-Markt verschaffe dem Stromkonzern weiteren Zugang zu ausländischen Anlegern und trage so zur Optimierung der kurzfristigen Finanzierungsmöglichkeiten bei, wird Axpo-Finanzchef Joris Gröflin in der Mitteilung zitiert. «Dies ergänzt unseren bestehenden Finanzierungsmix und diversifiziert und stärkt unsere Finanzierungsquellen weiter.»

Axpo hat aktuell grossen Finanzierungsbedarf, weil der Strommarkt so volatil ist. Für den Stromhandel müssen Energieunternehmen an der europäischen Energiebörse Sicherheiten hinterlegen. Weil die Märkte sich bereits seit einem Jahr so stark bewegen und die Preise extrem angestiegen sind, haben sich die erforderlichen Sicherheiten vervielfacht. Das sorgt bei grossen Stromproduzenten wie Axpo für einen stark erhöhten Liquiditätsbedarf.

Im Oktober bereits hatte die Firma ihre Kreditlinie bei Banken auf 6 Milliarden Euro erhöht. Davor hatte das Unternehmen Anfang September notfallmässig eine Kreditlinie des Bundes in Höhe von 4 Milliarden Franken zur Verfügung gestellt bekommen, diese bisher allerdings noch nicht in Anspruch genommen.

(SDA)

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