500 Jobs in Gefahr
Schweizer Solarunternehmen will deutsches Werk schliessen

Hunderte Jobs sind gefährdet: Das Solarunternehmen Meyer Burger bereitet die Schliessung der Modulproduktion in Deutschland vor. Zudem braucht das Unternehmen neues Geld.
Publiziert: 17.01.2024 um 08:12 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2024 um 09:56 Uhr
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Die Krise beim Solarunternehmen Meyer Burger geht weiter.
Foto: AFP

Nach vorläufigen Zahlen erwartet das Schweizer Unternehmen Meyer Burger für das zurückliegende Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund 135 Millionen Franken. Operativ erwartet das Unternehmen einen Betriebsverlust vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) in Höhe von mindestens 126 Millionen Franken. Auch in den beiden Vorjahren schrieb der Solarpanel-Hersteller einen Verlust. Grund für das schlechte Ergebnis seien Marktverzerrungen in Europa, hiess es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Wegen der sich verschlechternden Rahmenbedingungen in Europa sieht sich Meyer Burger veranlasst, die Modulproduktion im ostdeutschen Freiberg einzustellen. Bis zu 500 Beschäftigte könnten dort ihren Job verlieren. Die Schliessung könnte bereits Anfang April erfolgen. Im deutschen Werk werden seit Mai 2021 Solarmodule produziert. Die endgültige Entscheidung werde jedoch erst in der zweiten Februarhälfte getroffen, hiess es.

Nicht betroffen von Schliessungen sei die Solarzellproduktion in Thalheim. Dagegen soll das Wachstum im US-Geschäft weiter vorangetrieben werden. Ferner habe Meyer Burger Gespräche mit potenziellen strategischen Partnern aufgenommen, um die Vermarktung der Technologie zu beschleunigen.

Barmittel reicht nicht

Nach aktuellen Prognosen benötigt das Unternehmen Barmittel in Höhe von rund 450 Millionen Franken, um einen positiven Cashflow zu erzielen. Das ist aber weitaus mehr als das Unternehmen hat: Die Cash-Position kam zum Jahresende 2023 bei lediglich rund 150 Millionen Franken zu liegen, wie der Konzern schrieb. Hierzu stellte Meyer Burger verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten in Aussicht.

So sei das Unternehmen etwa in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem deutschen Wirtschaftsministerium über eine von Euler Hermes gedeckte Exportfinanzierung. Ferner habe das Unternehmen die erste Prüfphase für einen Advanced Manufacturing Production Credit sowie ein Darlehen des US-Energieministeriums erfolgreich durchlaufen.

Auch eine Eigenkapitalfinanzierung – etwa eine Bezugsrechtsemission, Privatplatzierungen oder andere Formen eigenkapitalbasierter Finanzierung – seien weitere Optionen, hiess es. (SDA/kae)

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