«Wir sind glücklich, es war ein grosser Erfolg. Der Konvoi war mit 350 Personen an Board voll besetzt», sagte Alain Candellero, Präsident des Organisationskomitees, am Samstag.
Der Konvoi mit den sieben Loks legte die drei Kilometer zwischen Blonay und Chamby in rund vierzig Minuten zurück, denn auf der Strecke liegt ein Steinviadukt. Diesen mussten die Loks wegen des Gewichts eine nach der anderen überqueren.
Dieser Konvoi, welcher am 19. Mai ein zweites Mal über die Strecke tuckern wird, wurde anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Eisenbahnmuseums Blonay-Chamby organisiert. Das Museum hat etwa 80 Fahrzeuge, die zwischen 1870 und 1940 gebaut wurden. Es ist eines der komplettesten und repräsentativsten in Europa und wird von Freiwilligen geführt.
Zur Feier des Jubiläums feiert das Museum zwischen Auffahrt und Pfingsten das «Mega Steam Festival» (Steam, engl. für Dampf). Während der Festtage verkehren insgesamt zehn alte Loks auf der Strecke: fünf davon aus der Sammlung des Museums und fünf weitere, die zur Verfügung gestellt wurden.
Von diesen «eingeladenen» Dampfloks stammen vier aus der Schweiz, nämlich aus dem Jura, aus Interlaken, von der Furka und aus dem Tessin. Die fünfte kommt aus dem Norden von Paris. Alle Gast-Dampfloks waren mit Lastwagen ins Waadtland gebracht worden. «Wir hatten keine andere Wahl», sagte Candellero. Die alten Züge könnten nicht auf den Geleisen der neuen Züge fahren, da die Schienen zu weit auseinander lägen.
Die französische Maschine mit Baujahr 1900 ist eine Dampf-Strassenbahn, welche für die Stadt gebaut wurde. «Ästhetisch unterscheidet sie sich stark von den anderen, sie ist selten», sagte Candellero. Es gäbe nur noch fünf andere, welche noch funktionierten.
Die zehn Dampfloks werden noch am Sonntag sowie am Pfingstwochenende über die drei Kilometer lange Strecke zwischen Blonay und Chamby fahren.