Die Zürcher waren heute in der Pole-Position.
Heute war BLICK mit dabei, als das neue 50er-Nötli in Umlauf gebracht worden ist. Um Punkt 8 Uhr öffnete die Schweizer Nationalbank in Zürich ihre Pforten und die ersten Fans und Reporter konnten das neue 50er-Nötli in Empfang nehmen. In Bern öffneten die Schalter der SNB erst eine halbe Stunde später. Unser Social Media Manager Roger Hämmerli war vor Ort und hat den Event auf Facebook live gestreamt (siehe Video oben).
Im Vorfeld sagte SNB-Sprecherin Silvia Oppliger zu BLICK: «Jeder, der eine neue 50er-Note möchte, wird heute eine bekommen.»
Auf das Versprechen wollten sich aber nicht alle verlassen: Die ersten 50er-Nötli-Fans standen schon sieben Stunden vor der SNB-Öffnung am Eingang Schlange. Fast ein bisschen, wie wenns eine neues iPhone oder einen neuen Tesla gibt.
Wer nicht so früh aufstehen wollte kann noch immer zugreifen: Den Löwenzahn-50er gibts in vielen Filialen von Raiffeisen, UBS und Credit Suisse. Und an den Schaltern von Kantonalbanken, etwa in Bern, Schwyz, Luzern oder Baselland. «Es gab Anfragen von Leuten, die unbedingt eine Note wollen», sagt Alex Josty (48), Sprecher der Berner Kantonalbank. «Wir rechnen mit mehr Kunden als sonst.» Bis aber auch alle der 80 Bankomaten umgerüstet seien, dauere es etwas länger, sagt Josty. Spätestens am Donnerstag spucken auch Bankomaten nur noch neue Noten aus.
«OMG wie Chindergeld vode Post»In anderen Regionen müssen sich die Kunden aber noch gedulden. Die Banken von Coop und Migros sowie einige Kantonalbanken bringen den neuen 50er erst ab morgen in Umlauf. Grund sei die Logistik, heisst es etwa bei der Zürcher Kantonalbank. Ähnlich tönt es auf Anfrage auch bei Raiffeisen: Es könne möglich sein, dass einzelne der 1000 Filialen und der 1600 Bankomaten nichts schon morgen früh neue Noten hätten.
«Übergang ist schlecht organisiert»
Dieses Argument versteht Banknoten-Experte José Truyol (57) von der Münzenhandlung Erwin Dietrich nicht: «Seit ich 14 Jahre alt bin, sammle ich Noten. Bisher hat es immer geklappt, dass alle Banken am gleichen Tag neue Noten herausgegeben haben.» Die Banken hätten den Übergang schlecht organisiert. Truyol wird sich heute höchst persönlich einen druckfrischen 50er bei der SNB abholen. «Dort kann man sich jederzeit unbenutzte Noten beschaffen.»
In Sammlerkreisen gilt: Knitterfrei und faltenlos müssen die Noten sein, wenn man sie für seine Enkeln aufbewahren will. Ansonsten sind sie zum Sammeln ungeeignet. Wer aber einen 50er beiseite legen möchte, sollte das am Anfang einer Serie tun. «Die meisten behalten die letzten Noten einer Serie», sagt Banknotenexperte Patrick Huber (46) vom Geschäft «Münzen Huber» zu BLICK.
Entsprechend gäbe es von der letzten Auflage jeweils viele Scheine. Die ersten Noten seien seltener und so wertvoller. Begehrt seien auch immer besonders tiefe Seriennummern, sagt Truyol. Dumm nur: «Man kann aber nie wissen, an welchem Schalter die tiefsten Nummern ausgegeben werden.» Da entscheidet das Glück.