45'000 Verletzungsfälle
Kein Sport ist so gefährlich wie Fussball

Wer an gefährliche Sportarten denkt, hat Base-Jumpen, Fallschirmspringen oder Freeclimbing vor Augen. Eine auf 3000 Fällen basierende Studie der Baloise zeigt aber: Jeder vierte Sportunfall ereignet sich beim Fussballspielen.
Publiziert: 06.06.2018 um 13:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:50 Uhr
Bei Blutgrätschen brechen die Knochen: Hobbyfussballer während eines Grümpelturniers in Oberbüren SG.
Foto: SAMUEL TRUEMPY

Die Fussball-Weltmeisterschaft in Russland 2018 wird bald Millionen Fans in Stadien und vor dem Fernseher begeistern. Dabei geht es nicht selten hart zur Sache. Was viele nicht wissen: Fussball ist nicht nur die beliebteste, sondern auch die gefährlichste Sportart der Welt – zieht man die absolute Anzahl an Verletzungen in Betracht.

Alleine in der Schweiz können gemäss offizieller Unfallstatistik jährlich gesamthaft 45'000 Verletzungsfälle gezählt werden. Die von 2015 bis 2017 durchgeführte Studie der Baloise bestätigt diese Zahlen. Jeder vierte Sportunfall ereignet sich damit beim Fussballspielen.

Schaden in Millionenhöhe

In 88 Prozent dieser Fälle ist die verletzte Person männlich und durchschnittlich 31 Jahre alt. Die Wahrscheinlichkeit, sich dabei am Fussgelenk oder Knie zu verletzen, ist mit jeweils rund 25 Prozent am grössten.

Die Unfälle belasten nicht nur den Verletzten, sie führen auch zu deutlichen wirtschaftlichen Einbussen. Bei Arbeitsunfähigkeit fehlt die verunfallte Person durchschnittlich 32 Tage. Gesamthaft entstehen gemäss offizieller Unfallstatistik jährlich unfallbedingte Kosten von rund 170 Millionen Franken.

Amateure besonders anfällig für Verletzungen

Was auffällt: Profis und Amateure verletzen sich grundsätzlich unterschiedlich. So erleiden Profifussballer gerade im Zweikampf weniger schwere Verletzungen als Amateure. Zum einen vermeiden sie durch die präzise Ballführung den direkten Kontakt mit dem Gegner, zum anderen haben die Verteidiger ein besseres Timing bei der Rückeroberung des Balls.

Somit erstaunt es nicht, dass Amateure zweimal so viele Frakturen wie Profifussballer erleiden. Dafür haben Profifussballer deutlich öfter durch die konstant hohe Belastung Verletzungen wie Zerrungen oder Risse. (zas)

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