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436 Angestellte betroffen
GE stellt Produktion in Oberentfelden ein

Der US-Industriekonzern setzt zu weiteren Einschnitten in der Schweiz an. Die Stromnetzsparte will die Produktion in Oberentfelden AG einstellen. Davon sind 436 Angestellte betroffen.
Publiziert: 11.09.2020 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2020 um 14:50 Uhr
Marc Iseli und Patrik Berger

Was für ein Schlag für den Standort Oberentfelden AG. Fast 440 Angestellte verlieren bei General Electric ihren Job. Die Produktion der Stromnetzsparte wird per Ende 2021 eingestellt. Auch die Service-Werkstatt wird ihre Pforten dann für immer schliessen.

Ein Betroffener sagt zu BLICK: «Ein Drittel der Jobs geht verloren, die übrigen werden nach Italien, Frankreich oder sogar nach Asien ausgelagert.»

Heute Morgen hat der amerikanische Konzern die Mitarbeiter am Standort Oberentfelden darüber informiert, dass ihre Jobs doch nicht nach Birr AG verlagert werden – sondern wohl gänzlich verschwinden. Das berichtet die «Aargauer Zeitung».

Regierungsrat ist enttäuscht

Der Aargauer Regierungsrat will zusammen mit dem Bund für die Erhaltung der General-Electric-Arbeitsplätze kämpfen, wie er mitteilt. Er ist enttäuscht, dass General Electric die 2018 und 2019 gemachten Zusicherungen bezüglich Arbeitsplatz- und Stellenerhalt nicht mehr einhalten will.

Der Regierungsrat fordert zusammen mit Bundesrat Guy Parmelin (60), Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), die GE-Leitung auf, auf die Verlagerung des Standorts Oberentfelden nach Frankreich zu verzichten.

Allenfalls könnten 57 Stellen erhalten bleiben, heisst es von General Electric. Diese Stellen stammten hauptsächlich aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Logistik, Verkauf sowie Dienstleistungen zur Betreuung der installierten Basis in der Schweiz.

Grund für den Abbau seien die schwierigen Aussichten für den globalen Markt für gasisolierte Schaltanlagen (GIS) und die Notwendigkeit von der Sparte Grid, ihre Produktionsstandorte zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu konsolidieren.

«Erhebliche Überkapazitäten»

Der GIS-Markt sei durch «erhebliche» Überkapazitäten gekennzeichnet, was zu einem starken Preisverfall geführt habe. Nach Schätzungen von GE Grid Solutions seien die Preise seit ihrem Höchststand von 2008 um rund 40 Prozent gefallen.

Der US-Konzern tritt in der Schweiz bereits seit längerer Zeit auf die Kostenbremse und baut Personal ab. Im Juni 2019 hatte der Konzern den Abbau von rund 450 Jobs in Baden und Birr angekündigt. Nach Abschluss des Konsultationsverfahrens erhielten schliesslich 200 Mitarbeitende den blauen Brief.

Durch natürliche Fluktuation, Vereinbarungen mit Dritten, Frühpensionierungen sowie einem geringeren Abbau von Stellen konnte die Zahl der Entlassungen damals reduziert werden. Ein GE-Sprecher bezifferte die Anzahl der Beschäftigten von GE in der Schweiz auf noch auf noch rund 2700 nach 3050 Personen vor der damaligen Restrukturierung.

Nun könnte die Anzahl der hiesigen Mitarbeiter also auf unter 2300 fallen. GE habe sich aber verpflichtet, die potenziell betroffenen Mitarbeitenden zu unterstützen und ihnen unter anderem Zugang zu einem eigenen internen GE-Stellenvermittlungszentrum zu ermöglichen, schrieb der Konzern.

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