Kein Aufgabegepäck, dafür günstigere Flugbillette: Seit Juni bietet die Swiss den Billig-Tarif «Economy Light» an. Auf Europe-Flügen kann man so viel Geld sparen – wenn man sich an die Vorgaben hält.
Während man bei der Billigfluglinie Easyjet einen Trekking-Rucksack noch mit an Bord nehmen kann, darf bei der Swiss das Handgepäck die Masse von 55 x 40 x 23 Zentimetern nicht überschreiten. Das Höchstgewicht liegt bei acht Kilogramm.
Die Swiss schreibt auf ihrer Homepage, diese Regelungen würden «beim Einsteigen konsequent durchgesetzt». Sei das Gepäck zu gross oder zu schwer, werde es am Gate «abgenommen und kostenpflichtig als Check-in Gepäck transportiert».
Zu schwere Koffer erleichtern das Portemonnaie: Buchen Economy-Light-Passagiere online ein zusätzliches Gepäckstück, kostet dies noch 19 Franken. Am Flughafen sind es schon 35 Franken. Fällt erst am Gate auf, dass das Handgepäck zu gross oder zu schwer ist, werden sogar 55 Franken aufgeschlagen.
Hochgerechnet aufs ganze Jahr dürfte dies für die Swiss mehrere hunderttausend Franken zusätzlicher Einnahmen ausmachen, schätzt «Schweiz am Sonntag».
Sie beruft sich auf das aktuelle Mitarbeitermagazin der Swiss. Dort heisst es, «am Hub Zürich werden im Durchschnitt drei bis vier Koffer pro Flug beim Gate eingesammelt, weil sie zu schwer oder zu gross sind.» Insgesamt habe man in Zürich 40 Prozent mehr an Übergewichtsgebühren einkassiert als vor der Lancierung des neuen Tarifsystems im Juni.
Den zusätzlichen Einnahmen stünden allerdings auch neue Ausgaben gegenüber, so die «Schweiz am Sonntag». So verlangsame das nachträgliche Verfrachten des zu schweren Handgepäcks beim Gate den Boardingprozess. Dies wiederum könne zu kostspieligen Verspätungen führen.