40- bis 64-jährige Schneesportler verletzen sich häufiger
Jedes Jahr verunfallen auf Schweizer Skipisten rund 35’000 Menschen

In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl der verunfallten älteren Personen auf Schweizer Skipisten fast verdoppelt. Hauptrisiko: Schneesportler passen ihre Fahrweise nicht der körperlichen Fitness an.
Publiziert: 04:43 Uhr
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Aktualisiert: 09:53 Uhr
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Ein Rettungseinsatz auf einer Schweizer Skipiste.
Foto: Christian Pfammatter

Auf einen Blick

  • Skifahrer über 40 verunfallen häufiger auf Schweizer Pisten
  • Überschätzung und mangelnde Fitness erhöhen das Unfallrisiko beim Schneesport
  • Jährlich 35'000 Unfälle, mehr als Hälfte der Verunfallten sind 40 bis 64 Jahre alt
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Körperliche Aktivität, noch dazu in der frischen Luft der Berge, wirkt sich bekanntlich positiv auf die Gesundheit aus. Doch gerade beim Skisport werden die persönlichen Fähigkeiten offenbar gerne überschritten. Viele über 40-Jährige übernehmen sich auf der Skipiste, warnt die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva) in einem am Montag veröffentlichten Bericht.

Die Folge: Ältere Ski- und Snowboardfahrende verunfallen häufiger. Das ist nicht nur für die Betroffenen unangenehm. Unfälle auf Skipisten bergen ein höheres Risiko für schwere Verletzungen und langfristige Gesundheitsschäden. Auch die Volkswirtschaft ist betroffen: Infolge Arbeitsausfällen fehlen pro Jahr eine halbe Million Tage am Arbeitsplatz.

Unfalltendenz klar steigend

Jedes Jahr verunfallen auf Schweizer Skipisten rund 35'000 Menschen. «Während der Anteil der 40- bis 64-Jährigen im Jahr 2003 noch bei 39 Prozent lag, stieg er stetig an und erreichte im Jahr 2022 56 Prozent», heisst es in der Suva-Auswertung.

Bei den Ausfalltagen führen die 40- bis 64-Jährigen die Statistik mit jährlich über 470'000 Tagen an. Das ist eine Zunahme von rund 40 Prozent in den letzten 15 Jahren – sprich: fast eine Verdoppelung in wenigen Jahren.

Pro Jahr müssen Unternehmen in der Schweiz mehr als 800'000 Ausfalltage hinnehmen, weil Mitarbeitende wegen Schneesportunfällen fehlen. Im Schnitt benötigen die Verunfallten 22 Tage nach einer Verletzung auf der Piste, um sich zu erholen und wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren.

«Fahrweise der Fitness anpassen»

Klare Faktoren beeinflussen das Unfallrisiko beim Skispass im Schnee: «Wenn sich Schneesportlerinnen und Schneesportler überschätzen oder sie untrainiert auf die Piste gehen, steigt das persönliche Risiko», sagt Samuli Aegerter, Kampagnenleiter Schneesport bei der Suva.

Aegerter: «Rund die Hälfte der 40- bis 64-Jährigen setzt sich auf der Piste hohen körperlichen Belastungen aus. Für einen sicheren Schneesport empfehlen wir, die Fahrweise der körperlichen Fitness anzupassen.»

Gut vorbereitet auf die Piste

Aufgrund der hohen Belastungen sei es wichtig, sich schon vor der Skisaison mit regelmässigen Kräftigungsübungen vorzubereiten. Vor der ersten Abfahrt empfiehlt sich jeweils am Morgen ein kurzes Warm-up. Das bringe den Körper in Leistungsbereitschaft.

Weiter wird empfohlen, die Fahrweise an die aktuellen Pistenbedingungen und die eigene Fitness anzupassen.

Obacht auch bei der Geschwindigkeit, um rechtzeitig ausweichen oder bremsen zu können. Und gegen Ermüdung regelmässig Pausen einlegen.

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