Das Grippemittel Tamiflu von Roche kommt nicht aus den Schlagzeilen. Bund und Kantone nahmen das Medikament an Lager, um sich gegen die Vogel- und Schweinegrippe zu wappnen. Richtig gebraucht wurde es nicht.
Jetzt erreichen die ersten Packungen das Ablaufdatum, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Obwohl das Haltbarkeitsdatum für das Medikament sogar noch von fünf auf sieben Jahre verlängert wurde.
Wirkstoff wäre noch brauchbar
Insgesamt haben sich der Bund und die Kantone mit 150000 Packungen eingedeckt und dafür 4 Millionen Franken ausgegeben. Die ersten Packungen wird der Kanton Zürich im Sommer vernichten. Sie müssen als Sonderabfall verbrannt werden.
Absurd: Der Wirkstoff selbst wäre noch brauchbar. Es sind die Kapseln, die nicht länger halten. Das Medi rezyklieren wollte Hersteller Roche nicht.
A propos Wirkung: Dass Tamiflu überhaupt nützt, wird von Kritikern angezweifelt. Sie führen unveröffentlichte Studien an, mit denen das belegt werde. Zudem seien die Nebenwirkungen grösser, als Roche bisher zugegeben habe. (map)