12'000 Chinesen touren derzeit durchs Land. Es ist die grösste Reisegruppe, die die Schweiz je gesehen hat. Ihr Trip führt sie zum Rheinfall, auf den Titlis oder nach Zürich. Organisiert hat das Ganze Jeunesse. Die US-Firma belohnt damit ihre erfolgreichsten Verkäuferinnen aus China.
Obwohl die Mega-Gruppe eine Ausnahme ist, sind es chinesische Touristen hierzulande nicht. Nach den Deutschen und den Amerikanern sorgen sie für die meisten Logiernächte. In den letzten zehn Jahren stiegen die Übernachtungen von Chinesen pro Jahr um durchschnittlich 18,6 Prozent. Bis 2020 rechnen Experten laut dem Tourismus Monitor Schweiz mit einer weiteren deutlichen Steigerung.
Ein Chinese ist fast so spendabel wie drei Deutsche
Der typische chinesische Tourist reist ganz ähnlich wie die Jeunesse-Gruppe. Hoch im Kurs stehen: Natur, Seen, Stille und Berge. Am liebsten nächtigen die Chinesen deshalb auch in der Zentralschweiz und im Berner Oberland. Rund die Hälfte der Logiernächte fallen auf diese Regionen ab. Zu den Topdestinationen zählen Luzern, Zürich und Interlaken BE. Auf Platz zehn folgt dann Engelberg OW. Von dort gehts hoch auf den Titlis.
Chinesische Touristen geben im Tag durchschnittlich 380 Franken aus. Damit liegen sie zwar hinter Gästen aus der Golfregion mit 420 Franken, aber deutlich vor Amerikanern (280 Franken) und Deutschen (130 Franken). Kein Wunder also, gehört auch Shopping zu den liebsten Beschäftigungen der China-Touristen. Ein Segen ist das für Uhren- und Schmuckgeschäfte. Sie haben vorgesorgt und bedienen die Gäste gleich mit chinesisch-sprachigem Personal.