3500 Jobs weg
Deutsche Bank baut massiv Stellen ab

Das Bankinstitut hat den höchsten Vorsteuergewinn seit 16 Jahren erzielt. Die Kapitalausschüttungen an die Aktionäre werden beschleunigt. Doch viele Arbeitnehmer müssen zittern.
Publiziert: 01.02.2024 um 08:27 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2024 um 09:16 Uhr
Gute Zahlen, trotzdem Abbau: Die Deutsche Bank reagiert auf sinkende Gewinne.
Foto: IMAGO/Schöning

Die deutsche Wirtschaft kommt einfach nicht zur Ruhe. Soeben hat die Deutsche Bank einen deutlichen Gewinnrückgang vermeldet – und damit verbunden die Absicht, bis Ende 2025 rund 3500 Jobs abzubauen.

Es gehe darum, die «operative Effizienz» zu gewährleisten. Und um «Kostendisziplin bei fortlaufenden Investitionen». Nach Kostensenkungen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr will der Vorstand weitere 1,6 Milliarden Euro einsparen: in Infrastruktur und IT sowie durch Verbesserung von Betriebsabläufen.

Weitere Massnahmen seien «die Straffung des Vertriebsnetzes in Deutschland und die Vereinfachung und Automatisierung von internen Prozessen». 

In der Schweiz beschäftigt die Deutsche Bank rund 600 Mitarbeitende in Zürich und Genf. Ob dort auch Personal betroffen ist, ist derzeit unklar.

Eigentlich gute Geschäfte

Die Deutsche Bank hat im vergangenen Jahr unter dem Strich trotz besserer Geschäfte weniger verdient als ein Jahr zuvor. Der auf die Aktionäre entfallende Reingewinn sank um 16 Prozent auf gut 4,2 Milliarden Euro, wie Deutschlands grösstes Geldhaus am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Im Vorjahr hatte die Bank von einer einmaligen Steuergutschrift profitiert.

Vor Steuern erzielte das Institut im vergangenen Jahr mit fast 5,7 Milliarden Euro den höchsten Gewinn seit 16 Jahren. Daher zog Konzernchef Christian Sewing auch eine positive Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres: Die Bank sei stärker gewachsen als geplant. Die Erträge des Konzerns – also die gesamten Einnahmen – stiegen um 6 Prozent auf rund 28,9 Milliarden Euro. Bis 2025 sollen sie auf rund 32 Milliarden wachsen und damit stärker als bisher geplant.

Aktionäre profitieren

Von der positiven Entwicklung sollen die Aktionäre profitieren: Die Dividende soll von 30 Cent ein Jahr zuvor auf nun 45 Cent je Aktie angehoben werden. Weitere 675 Millionen Euro will sie bis Ende Juni über Aktienrückkäufe an die Anteilseigner zurückgeben. Für das Geschäftsjahr 2025 peilt der Vorstand eine Dividende von 1 Euro je Aktie an.

Im Gesamtjahr 2022 hatte eine einmalige Steuergutschrift in Milliardenhöhe im Zusammenhang mit US-Geschäften dem Institut den höchsten Gewinn seit 15 Jahren beschert: Nach Abzug von Zinszahlungen an Inhaber nachrangiger Anleihen blieben damals unter dem Strich etwas mehr als 5 Milliarden Euro. Für 2023 hatte der Vorstand zumindest vor Steuern eine erneute Steigerung angepeilt. (SDA/rae)

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