Corona verdirbt Schweizern die Lust auf Bier
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34 Millionen Stangen weniger
Corona verdirbt Schweizern die Lust auf Bier

Eigentlich heisst es ja, dass in Krisenzeiten mehr Alkohol konsumiert wird. Nicht so bei Corona. Denn wegen des Virus fallen Veranstaltungen aus und Beizen bleiben leer. Dafür trinken Herr und Frau Schweizer mehr zu Hause.
Publiziert: 24.11.2020 um 15:31 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2020 um 13:24 Uhr
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Wegen der Corona-Krise wird weniger Bier in der Schweiz verkauft.
Foto: pixabay

Weniger Feste, weniger Feiern, weniger Beisammensein, weniger Alkohol. Das merken auch die Brauereien. Sie haben wegen der Corona-Pandemie grosse Mühe, die Biertrinker bei der Stange zu halten. Der Absatz des Gerstensafts ist im abgelaufenen Braujahr um 2,2 Prozent gesunken.

Umgerechnet in Stangen Bier sind das 34 Millionen, die im Zeitraum vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode weniger getrunken wurden. Der gesamte Absatz schrumpfte auf 4,6 Millionen Hektoliter. «Der gemeinsame und unbeschwerte Genuss des sozialen Getränks Bier mit seiner ganzen Vielfalt ist unter den herrschenden Restriktionen leider nicht mehr vollumfänglich möglich», sagt Nicolo Paganini (54), Präsident des Schweizer Brauerei-Verbands (SBV) und CVP-Nationalrat.

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«Der jetzige Winter sieht zappenduster aus»

Das geht vor allem auf Kosten der Schweizer Brauereien. Ihr Umsatz ging um 4,8 Prozent runter. Bis zum Lockdown im Frühjahr lief es laut Medienmitteilung des Verbands noch einigermassen «passabel». Dann brach der Absatz ein: Geschlossene Restaurants, Bars und die Absage vieler Sportveranstaltungen wie der Fussball-EM, der Eishockey-WM oder Schwingfesten sorgten für ein massives Konsum-Tief. Auch Konzerte, Open Airs und weiterer kulturelle Veranstaltungen fielen aus.

Brauereien, die hauptsächlich an Gastronomiebetriebe verkaufen, traf es besonders hart. Es gebe Brauereien, die 90 Prozent ihres Absatzes in der Gastronomie machten, sagt der Direktor des SBV, Marcel Kreber (51) gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Der Branche steht jetzt auch noch ein harter Winter bevor: «Der jetzige Winter sieht zappenduster aus», sagte er. Bereits im Oktober sei der Bierabsatz um über 10 Prozent tiefer ausgefallen als im Vorjahr. «Der November wird noch schlimmer. Jetzt wird es hart.»

Es wird mehr zu Hause getrunken

Es gibt auch eine gute Nachricht: Die Eidgenossen trinken dafür mehr Bier zu Hause. Der Bierabsatz im Detailhandel ging um 7,6 Prozent nach oben. Dabei griffen die Kunden vor allem nach ausländischen Biersorten. Zum ersten Mal nach sechs Jahren ist eine Zunahme beim importierten Bier von 6,9 Prozent verzeichnet worden. Damit ist der Anteil der Gastronomie am Gesamtkonsum auf 30 Prozent geschrumpft, während der Detailhandel auf 70 Prozent zugelegt hat.

Offenbar hat Corona die Schweizer gesundheitsbewusster gemacht. Gemäss der Mitteilung kauften 10,3 Prozent mehr Menschen alkoholfreie Biere – Tendenz steigend. Mit einer Erholung rechnet man in der Branche erst, wenn Corona und die Schutzmassnahmen endlich keine Rolle mehr spielen. Das Bier lebe vom Sozialen und der Geselligkeit, sagt Direktor Kreber. «Bis die Bierseligkeit wiederkommt, braucht es Zeit und Vertrauen.» (vnf)

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