Sie haben in ein paar Flugzeugen Platz oder füllen ein Konzerthaus: 2101 Personen besitzen im Jahr 2018 mehr als eine Milliarde und gehören damit zum kleinen Kreis der Milliardäre. So die Zahlen aus dem «Billionairs Report 2019» der USB. Und was die Grossbank noch weiss: der durchschnittliche Superreiche ist 64 Jahre alt, in neun von zehn Fällen ein Mann und kommt am häufigsten aus Asien.
Doch auch die Superreichen sind vor Verlusten nicht sicher. Um 4,3 Prozent auf immer noch stattliche 8'537 Milliarden Dollar sind 2018 die Vermögen der Reichsten dieser Welt gesunken. Damit haben sich die Vermögen der Superreichen erstmals seit 2008 zurückgebildet. Die weitere Folge: Um 57 Personen hat sich der exklusive Klub verkleinert.
Drei Schweizer Milliardäre weniger
Von den Dollar-Milliardären waren 33 Schweizer, drei weniger als im Vorjahr, wobei diese einen Rückgang ihrer Vermögen um 14 Prozent auf 107 Milliarden Dollar hinnehmen mussten.
Zurückzuführen ist diese in erster Linie auf die Umrechnung der Vermögen auf Dollar, was sich vor allem bei den Vermögen der asiatischen Milliardäre negativ zu Buche schlug. Aber auch die Schwäche an den Aktienbörsen führte zu einer Vermögensvernichtung, wie dem Bericht der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und der Schweizer Grossbank UBS zu entnehmen ist.
Über die letzten fünf Jahre betrachtet, also seit die Studie erstellt wird, erhöhten sich allerdings die Vermögen der Reichsten der Reichen um rund 35 Prozent oder 2'200 Milliarden Dollar. In dieser Zeit nahm auch die Anzahl der der Milliardäre um fast 39 Prozent zu.
Wachstumsprognose für Chinas Reiche
Zurückgebildet haben sich auch die Vermögen der asiatischen Milliardäre und zwar um 8 Prozent auf 2'491 Milliarden. Der Club verminderte sich um 60 Mitglieder, zählt aber immer noch 754 Personen.
Insbesondere chinesische Milliardäre verzeichneten einen starken Vermögensrückgang von 12,3 Prozent, was aber der Abwertung der heimischen Währung gegenüber dem Dollar sowie der schlechtesten Performance der chinesischen Aktienmärkte seit 2011 geschuldet ist. Deren Anzahl nahm um 48 auf 325 Individuen ab.
Die Studienautoren sehen im letztjährigen Rückgang bei den chinesischen Milliardären aber nur eine temporäre Entwicklung. Aufgrund dieses Tatendrangs gehen die Experten von PWC und der UBS davon aus, dass sowohl die Zahl der chinesischen Milliardäre als auch deren Vermögen in Zukunft weiter stark zunehmen werden.
US-Reiche sind die Ausnahme
Sie weisen auch darauf hin, dass die chinesischen Milliardäre in den vergangenen fünf Jahren zur zweitreichsten Gruppe aufgestiegen sind und die russischen Milliardäre vom Platz verwiesen haben. Ihre Vermögen verdreifachten sich in diesem Zeitraum auf 982 Milliarden per Ende 2018.
Einzig in den USA nahmen die Vermögen 2018 geringfügig (+0,1%) zu, vor allem dank einer Vermögenszunahme bei den Technologie-Milliardären. Auch die Anzahl der amerikanischen Superreichen erhöhte sich um 4,8 Prozent auf 749 Personen. (jfr/SDA)