Unter dem Strich klaffte ein Defizit von 32 Millionen Franken nach einem Verlust von 36 Millionen Franken im Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Der Umsatz sank von 392 Millionen auf 378 Millionen Franken. Damit hat Charles Vögele die Erwartungen der Finanzgemeinde verfehlt.
Belgien-Geschaft steht zum Verkauf
Um die Verluste zu begrenzen, will das Unternehmen sein belgisches Geschäft loswerden. Bis zum 18. November soll ein Käufer für die 41 Filialen gefunden werden. Charles Vögele ist seit 1999 in dem Land aktiv, hat aber nur Verluste eingefahren.
Zudem hat der Konzern Restrukturierungsmassnahmen in der Schweiz angekündigt. Die Zahl der Filialschliessungen steht aber noch nicht fest. Dies gab Konzernsprecherin Nicole Borel am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda bekannt. Die 163 Filialen in der Schweiz angesichts der Marktentwicklungen zu viele seien, heisst es. Gezielt würden deshalb Standorte mit mehreren Filialen oder nicht zufriedenstellenden Ergebnissen geschlossen.
«Im Falle einer Schliessung werden wir immer versuchen, betroffenen Mitarbeitenden eine Stelle in einer umliegenden Filiale anzubieten. Für die Mitarbeitende, die nicht weiter beschäftigt werden können, gibt es einen Sozialplan, der bereits bei anderen Restrukturierungsmassnahmen angewendet wurde», teilte Konzernsprecherin Nicole Borel der Nachrichtenagentur SDA.
Weniger Angestellte
Zur Zahl eines allfälligen Personalabbaus äusserte sich die Sprecherin nicht. In der Schweiz zählt der Konzern rund 1800 Mitarbeiter. Ende Juni hatte der Konzern insgesamt 6329 Beschäftigte (ohne Lehrlinge). Das sind 122 weniger als ein Jahr zuvor.
In der Schweiz haben der Einkaufstourismus, der zunehmende Onlinehandel und das schlechte Wetter im Frühling Charles Vögele die Halbjahreszahlen verhagelt. Der Umsatz schrumpfte um 12,4 Prozent auf 125,7 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn sackte von 7,3 Millionen auf 1,2 Millionen Franken ab. (SDA)