Die Hublot-Fabrik in Nyon VD schliesst. Sie beschäftigt fast 300 Mitarbeiter. Der Entscheid folgt auf die Ankündigung von Rolex, die drei Produktionsstätten in Genf, Biel BE und Crissier VD für 10 Tage zu schliessen.
Rolex und Hublot sagen, es handle sich dabei um eine Schutzmassnahme. Bei der LVMH-Tochter Hublot gilt die Regel bis auf weiteres. Ziel der «Vorsichtsmassnahme» ist der «Schutz des Personals»: «Wir haben beschlossen, über die aktuellen Empfehlungen unserer Regierung hinauszugehen», heisst es in einem Communiqué des Uhrenherstellers.
Hublot ist Teil des weltgrössten Luxusgüterkonzerns LVMH. Zu ihm gehören auch die Schweizer Uhrenmarken Zenith in Le Locle NE und TAG Heuer in La Chaux-de-Fonds NE.
Luxusindustrie im Herz getroffen
Die Ausbreitung des Coronavirus trifft die Luxusgüterindustrie mit voller Wucht. China ist für viele Uhren- und Schmuck-Produzenten ein essentieller Markt. Die Nachfrage in Fernost war zuletzt wegen der aussergewöhnlichen Lage aber schwach. Mit der Ausbreitung des Virus im Rest der Welt ist ein Giftcocktail entstanden: Das Geschäft mit den Reisenden bricht weg. Metropolen wie London, Paris, Mailand bleiben leer. Das merken die Firmen in den Kassen.
Ein einschneidendes Jahr wird es werden für Firmen wie Rolex und LVMH – aber auch für Richemont und Swatch. Das ist klar. Die Schliessungen der Fabriken sind auch in diesem Licht zu sehen.
Das spüren letztlich alle. Hersteller, Händler, Drittfirmen. Die Uhrenbranche ist eine der wichtigsten Exportindustrien der Schweiz. Sie ist ein grosser Arbeitgeber. Kurzarbeit, wo nicht schon eingeführt, ist wahrscheinlich. In Luzern und Interlaken BE, den touristischen Hotspots der Schweiz, gilt beim weltgrössten Uhrenhändler Bucherer bereits eine derartige Regel. Wegen ausbleibender Touristen. Bis vor kurzem war das noch undenkbar. (ise)