26’000 Menschen sollen noch in diesem Jahr ein bedingungsloses Grundeinkommen erhalten, wie die «Süddeutsche Zeitung» heute berichtet. Die Empfänger in insgesamt 200 Dörfern erhalten das Geld unabhängig von Leistung und Lebenssituation. Gemäss der Zeitung ist dies das weltweit grösste Experiment mit dem bedingungslosen Grundeinkommen.
Wie es sich für ein Experiment gehört, wird das Geld nach verschiedenen Varianten ausbezahlt. 6000 Teilnehmer erhalten über zwölf Jahre hinweg 23 Dollar pro Monat. Das ist etwa die Hälfte des Durchschnittseinkommens in Kenia. Eine zweite Gruppe erhält das Geld nur während zwei Jahren. Die dritte Gruppe von rund 10’000 Menschen erhält 550 Dollar auf einen Schlag zur freien Verfügung. Zudem gibt es laut dem Bericht eine vierte Kontrollgruppe, die kein Grundeinkommen erhält.
Kosten von 30 Millionen Dollar
Hinter der Aktion steht die US-Wohltätigkeitsorganisation Givedirectly. Sie hat gemäss «Süddeutsche Zeitung» bereits 23,7 Millionen der benötigten 30 Millionen Dollar eingesammelt. Unterstützung bekomme sie von Ebay-Gründer Pierre Omidyar. Über seine Investmentplattform Omidyar Network beteilige sich der Unternehmer mit fast einer halben Million Dollar am Experiment.
Die Geldgeber wollen die Lebensumstände der Teilnehmer verbessern und versprechen sich neue Erkenntnisse über die Wirkung des bedingungslosen Grundeinkommens. Kritiker befürchten, ein Grundeinkommen halte die Teilnehmer davon ab, für ihren eigenen Lebensunterhalt aufzukommen und mache sie auf Lebzeiten abhängig von Almosen. Die Befürworter glauben, ein Grundeinkommen befähige die Menschen dazu, ihre Talente zu entwickeln und sich sozial zu engagieren. (gs)