Nächster Schlag bei den Bauzulieferern: Ruchti Aerni AG hat Konkurs angemeldet – und schliesst. Betroffen sind 220 Angestellte am Hauptsitz in Thun, in Arisdorf BL, in Oberriet SG und in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje. Das Unternehmen ist vor allem im Fensterbau tätig.
Grund für die Pleite: Generalunternehmer und Immobilienfirmen wollen sparen und weichen auf ausländische Zulieferfirmen aus. «Im Fensterbau sind die professionellen Bauträger immer weniger bereit, Dienstleistungen angemessen zu bezahlen», heisst es in einer Mitteilung von Ruchti Aerni.
Deshalb sei der Geschäftsbereich Kunststofffenster stark defizitär. Ruchti Aerni bestätigte in der Mitteilung eine Meldung des «Thuner Tagblatts».
Mit jährlich rund 40 Millionen Franken Umsatz gehört Ruchti Aerni zu den grössten Metall- und Fensterbauern der Schweiz. Gegründet wurde das Familienunternehmen 1976 mit sechs Mitarbeitenden.
Letzte Woche bereits Fensterbauer konkurs
Geschäftsleitungsmitglied Kristina Wessely sagt auf Anfrage, am Hauptsitz in Thun-Gwatt arbeiteten 65 Angestellte, in Arisdorf 41 und in Oberriet 17. In Nordmazedonien sind es etwas über 100. Am Hauptsitz werden Metallfenster, Fassaden, Geländer, Tore, Treppen, Vordächer und mehr produziert.
Erst vor ein paar Tagen war bekannt geworden, dass der Fensterbauer Swisswindows mit Sitz in Mörschwil SG konkurs gegangen ist. Wie BLICK berichtete, sind 170 Angestellte von diesem Konkurs betroffen. «Jetzt stehen wir auf der Strasse und sind nicht mal sicher, ob wir diesen Monat überhaupt einen Lohn bekommen werden», sagt ein Betroffener (55).