Ab morgen Samstag fahren die SBB nach Sommerfahrplan. Was nach gemütlichen Ferienfahrten tönt, kann Pendler aus ihrem Trott werfen. Denn: Reisende müssen vom 30. Juni bis 26. August mit neuen Abfahrtszeiten, verlängerten Fahrzeiten, vermehrtem Umsteigen und sogar Zugausfällen rechnen.
Kein Wunder, denn die SBB führen grosse Unterhaltsarbeiten durch. Auf 30 Baustellen stehen 2000 Arbeiter im Einsatz. Sie werden 92’000 Schwellen und Dutzende Kilometer neuer Gleise verlegen. Die SBB erledigen diese Arbeiten im Sommer, weil dann weniger Pendler unterwegs sind.
Zwei Wochen lang nur eingleisig befahrbar
Auf der Strecke Basel–Olten etwa erneuern die SBB zwischen Gelterkinden BL und Tecknau BL auf einer Länge von 4,3 Kilometern die Gleise. Darum ist die Strecke vom 30. Juni bis 13. August nur einspurig befahrbar. Im S-Bahn-Verkehr fallen zwischen Olten und Basel sowie zwischen Brugg AG und Wettingen AG Züge aus.
Die Fernverkehrszüge zwischen Basel und Olten fahren früher ab, werden umgeleitet oder fallen ebenso aus. Kurz: Reisende informieren sich am besten vor der Reise, ob ihr gewünschter Zug fährt. Die SBB haben eine spezielle Homepage eingerichtet.
Sechs Kilometer neue Gleise in St. Gallen
Zu Problemen wird es wohl auch im Raum St. Gallen kommen. Vom 7. Juli bis 13. August ist in Winkeln nur eines von zwei Gleisen befahrbar. Die SBB erneuern dort die Gleise auf einer Länge von sechs Kilometern. Die S11 und S55 sowie einzelne Züge des Fernverkehrs fallen wegen der Bauarbeiten aus.
Die grösste Baustelle liegt aber in der Westschweiz. Der Abschnitt zwischen Lausanne und Puidoux VD auf der Strecke Lausanne–Bern ist vom 7. Juli bis 26. August komplett gesperrt. Die SBB erneuern die Gleise sowie zwölf Weichen und sanieren die Tunnel.
Geld sparen dank Totalsperrung
Für Reisende, die in der Sommerhitze im Ersatzbus schwitzen oder ihren Anschluss verpassen, mögen solche Sperrungen nervig sein. Sie haben aber auch Vorteile. So können die Arbeiter die Gleisbaumaschinen ohne Unterbruch einsetzen. Die Arbeiten sind laut den SBB schneller fertig, zudem können sie so 30 Prozent günstiger erledigt werden – was den Steuerzahler freut.