Kein Roboter kann die Chefs ersetzen. Das ist der Tenor am Vorabend des zweiten Digital-Gipfels Schweiz, der heute im Hotel Dolder Grand stattfindet. Fast 200 Entscheidungsträger aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft widmen sich der Frage, wie die Schweiz in Zeiten der Digitalisierung zu einem globalen Player werden kann.
Chefs braucht es auch noch morgen und übermorgen. Nicht weil sich die Führungskräfte für unersetzbar halten, sondern weil Leute führen «mit Emotionen verbunden ist», wie Feldschlösschen-Chef Thomas Amstutz (52) stellvertretend für viele zu BLICK sagt. Das könne kein Roboter leisten. Amstutz setzt dafür am Morgen auf digitale Helfer: «Ich beginne den Tag, indem ich mir vom Google Assistant einen Witz erzählen lasse.»
Auch Chefs haben langweilige Aufgaben
Interessant: Sergio Ermotti (59) und Tidjane Thiam (57), die Chefs der beiden Schweizer Grossbanken UBS und CS, glauben beide, dass Roboter selbst ihnen einen Teil der langweiligen Aufgaben abnehmen könnten, mit denen sich auch Konzernbosse herumschlagen müssen. Doch für Thiam ist klar, dass Roboter keine Konkurrenz für Konzernchefs sind: «Die werden uns erst lange nach meiner Zeit auf diesem Planeten ersetzen.»
Lieber widmet sich der CS-Boss der nahen Zukunft – und diskutierte mit UBS-Chef Ermotti unter der Leitung von Ringier-CEO und Digitalswitzerland-Initiant Marc Walder (54) über die Zukunftsaussichten des Bankings in der Schweiz.
Digital Detox, also mal einen Tag ohne Smartphone oder digitale Assistenten, geht bei den Chefs fast gar nicht. Ausnahmen sind Post-Chef Roberto Cirillo (48) und ausgerechnet Marianne Janik (54), CEO Microsoft Schweiz: «Privat schalte ich gerne mal alle Geräte ab.»