16 Franken Buchungsgebühr
Reisebüros wehren sich gegen Swiss-Abzocke

Hotelplan und Kuoni fühlen sich von der Swiss diskriminiert wegen einer Gebühr. Hotelplan verzichtet sogar auf Spendengelder der Airline. Die Reisebüros sind empört.
Publiziert: 10.06.2015 um 19:35 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:56 Uhr
Foto: Keystone
Von Patrik Berger

In der Reisebranche fliegen die Fetzen! Wegen der Buchungsgebühr von 16 Franken. Diese kassiert die Swiss ab 1. September von Reisebüros, die über ein globales Reservierungssystem buchen.

Kurt Eberhard (55), CEO von Hotelplan Schweiz, attackiert Swiss-CEO Harry Hohmeister (51) frontal. «Man muss annehmen, dass Sie die Reisebüros nur noch als Störfaktor in Ihren zu optimierenden Geschäftsprozessen betrachten», schreibt er in einem offenen Brief. Und: «Sie treten die Solidarität mit Ihrer Airline mit Füssen.» Er redet von «ungleichen Spiessen» und «lächerlich tiefen Tarifen».

Doch Eberhard wettert nicht nur. Er handelt auch. Und verzichtet auf Sponsorengelder der Swiss für das 80-Jahre-Jubiläum von Hotelplan. Zudem meldet er alle Angestellten von Swiss-Workshops ab.

Auch Kuoni-Schweiz-Chef Marcel Bürgin (48) hat der Swiss einen Brief geschrieben. «In einer ähnlich scharfen Tonalität wie Hotelplan», sagt Kuoni-Sprecher Peter Brun. «Die neue Gebühr ist eine Diskriminierung unserer Verkaufskanäle und der Kunden, die bezahlen müssen.»

Walter Kunz (54), Geschäftsführer des Schweizer Reise-Verbands, ist beeindruckt. «Dass Hotelplan auf Sponsorengelder verzichtet, hat Klasse», sagt er.

Die Swiss wollte sich zu einzelnen Punkten des Hotelplan-Briefs nicht äussern. Die Kunden würden aber von der neuen Ausrichtung profitieren. «Die Ticketpreise für die Kurzstrecken sind bereits um zehn Prozent gesunken», sagt Swiss-Verkaufs-Chef Markus Binkert (43). Und: «Reisebüros sind weiterhin ein wichtiger Vertriebspartner.» Patrik Berger

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