1200 Mitarbeiter betroffen
Post schliesst 600 Filialen

Die Post will bis zum Jahr 2020 schweizweit nur noch 800 bis 900 Poststellen betreiben - statt 1400 wie heute.
Publiziert: 26.10.2016 um 09:27 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:45 Uhr

Grosser Umbau bei der Schweizerischen Post: Derzeit betreibt sie landesweit noch 1400 Poststellen – vor 15 Jahren waren es 3600. Bis im Jahr 2020 sollen es nur noch 800 bis 900 sein. Die Post verkauft die Reduktion allerdings als Ausbau: Die Zugangsmöglichkeiten sollen von heute 3700 auf 4000 erweitert werden, heisst es in der Medienmitteilung. «Die Pöstler sind im Herzen der Schweizer Bevölkerung. Sie machen natürlich diesen Wandel mit», sagt Post-Chefin Susanne Ruoff an der Medienkonferenz.

Rund 1200 Mitarbeiter sind von den Veränderungen betroffen. Kündigungen soll es aber keine geben. «Es ist das erklärte Ziel, Entlassungen auch weiterhin zu vermeiden», schreibt die Post.

Der Trend zur Digitalisierung schlägt sich laut Post sehr stark in der Entwicklung der Geschäfte am Postschalter nieder. Während viele Kunden den Gang zur Poststelle nach wie vor schätzen, sind die Umsätze am Schalter insgesamt sehr stark zurückgegangen. Bei den Briefen seit dem Jahr 2000 um 63 Prozent, bei den Paketen um 42 Prozent und beim Zahlungsverkehr um 37 Prozent. Dieser Trend setzt sich fort.

Der gelbe Riese hat das heutige Communiqué unter dem schönfärberischen Titel «Die Post entwickelt das Netz der Zukunft» verschickt.

Ruoff will ersatzlose Schliessungen von Poststellen vermeiden. Man wolle in jedem Fall alternative Lösungen zur Verfügung stellen. «Wir werden die Bevölkerung dort, wo Veränderung stattfindet, mit einbeziehen», sagt sie an der Medienkonferenz.

Doch wie sieht die Zukunft der Post aus – neben weniger Filialen und mehr Agenturen sowie My Post-24-Automaten? Die Post tüftelt an neuen Modellen, wie ein internes Dokument zeigt, das BLICK vorliegt. Mit dem Projekt «Marie» etwa will die Post neue Zugänge in Privaträumen testen. So könnten etwa Rentner zuhause ein Basisangebot an Postleistungen anbieten. Das ermögliche einen sozialen Austausch und zeige, dass die Post mit der Bevölkerung zusammenarbeiten wolle, heisst es in dem Dokument. An der Medienkonferenz wiegelt die Post aber ab. Es handle sich nur um eine Projektidee.

Ein konkretes Projekt gibt es hingegen bei den Briefkästen: Sie sollen neu zu einem Zugangspunkt werden. Laut Thomas Baur, Leiter Poststellen und Verkauf, wird es künftig einen sogenannten Smart-Button für den Briefkasten geben. So können man im Briefkasten einen Brief oder im Milchkästli ein Paket hinterlegen, und dann via Smart-Button einen Pöstler bestellen. 2017 soll die Pilotphase starten.

+++Update folgt...+++

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