Der Convenience-Lebensmittelfabrikant Lekkerland aus Brunegg AG wird aufgelöst. «Ich möchte Ihnen mitteilen, dass wir trotz intensiver Bemühungen keinen neuen Investor für die Lekkerland (Schweiz) AG finden konnten», schreibt Geschäftsführer Raphael Maier auf der Website von Lekkerland Schweiz.
Grund dafür ist die Corona-Krise, präzisiert eine Lekkerland-Sprecherin gegenüber BLICK: «Leider hat sich aufgrund der aktuellen unsicheren wirtschaftlichen Situation ein potenzieller Investor kurz vor Vertragsunterzeichnung zurückgezogen.»
140 Mitarbeiter vor dem Aus
Zuvor berichtete die «Lebensmittelzeitung» über das Aus des Schweizer Ablegers der Grosshandelsfirma. Demnach soll der Betrieb bis zum Ende des Jahres zwar weiterlaufen, aber nur noch reduziert verfügbar sein. «Die Gesellschafter und derzeitigen Eigentümer haben die Liquidation beschlossen», schreibt Maier weiter.
Insgesamt stehen somit 144 Mitarbeiter vor dem Aus. «Wir sind aktuell im Austausch mit verschiedenen Marktteilnehmern und setzen alles daran, dass möglichst viele unserer Mitarbeitenden eine neue Stelle bei diesen Unternehmen finden», so die Sprecherin weiter.
Schon lange ein Problemfall
Laut der «Lebensmittelzeitung» stand das Geschäft schon lange unter Druck. Demnach habe das Unternehmen im Jahr 2018 in der Schweiz 580 Millionen Euro Umsatz gemacht.
Im Jahr davor lief es auch nicht besser. Laut dem Jahresbericht des Unternehmens fiel der Umsatz 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf 729,4 Millionen Franken. Als Grund für die schlechten Zahlen nannte das Unternehmen damals die «rückläufigen Tabakumsätze».
Zu den Kunden gehören unter anderem Eni, Shell, City Carburoil und viele unabhängige Kioske, Tankstellenshops und weitere Conveniencegeschäfte in der Schweiz. Auch Valora-Kioske werden von dem Unternehmen mit einigen Produkten via einem Hauptlieferanten ausgestattet.
Lekkerland liefert Fertigsnacks
Lekkerland Schweiz ist vor allem für Fertigsnacks und Tabakwaren bekannt. Das Unternehmen beliefert insgesamt 2700 Tankstellen, Kioske, Autobahnraststätten und weitere Convenience-Läden mit Frischprodukten, Lebensmitteln, Süsswaren, Getränken und anderen Non-food-Artikel.
Im April dieses Jahres kündigte das Unternehmen noch einen neuen Onlineshop für Private an. Aber auch diese schnelle Reaktion auf Corona und auf die dringende Digitalisierung half offenbar nicht.