Im Januar vor einem Jahr hob die Schweizer Nationalbank den Mindestkurs für den Franken auf – und machte so das Shoppen in deutschen Grenzstädten Konstanz, Lörrach und Co. auf einen Schlag noch attraktiver für Schweizer Einkaufstouristen.
Trotz dieser schwierigen Bedingungen mitsamt Preissenkungen konnte die Coop-Gruppe einen Gewinn von 416 Millionen Franken verbuchen im letzten Jahr. Den Einbruch um über 11 Proztent begründet Chef Joos Sutter (51) auch mit einer ausserordentlichen Arbeitgebereinlage von rund 60 Millionen Franken an die Pensionskasse Coop. Der Grossverteiler beschäftigt in der Schweiz 54000 Mitarbeitende.
Auch der Umsatz kann sich sehen lassen. Mit 26,9 Milliarden Franken nahm er zwar um 4,4 Prozent ab. Wenn man aber den stärkeren Franken abzieht, schaut ein Plus von 1,4 Prozent heraus – «währungsbereinigt» nennt man das.
Und wie sieht es bei der Rivalin Migros aus? Ein Gewinn-Vergleich ist noch schwierig, weil die Migros ihre Profite erst im April offenlegt. Aber auch der orange Riese meisterte die Frankenkrise realtiv gut. Migros-Chef Herbert Bolliger (62) liess letzthin verlauten, dass der Gewinn um 100 Millionen Franken tiefer ausfallen wird als im Vorjahr. 2014 verdiente die Migros unter dem Strich 870 Millionen Franken.
Wie die Migros kann auch Coop froh sein, Frankenschock, Preisabschläge und Einkaufstourismus mit einem blauen Auge gemeistert zu haben.
Wie Coop heute bekannt gab, fielen die Preise in den Supermärkten und den Coop-Fachformaten sowie der Brenn- und Treibstoffe der Coop Mineralöl AG um rund 600 Millionen Franken im letzten Jahr. Im 2016 geht der Detailhändler von weniger Preisdruck aus.
Im 2016 dürfte sich die Lage im Detailhandel insgesamt wieder etwas aufhellen. (uro/bö)