Die Mieter in der Schweiz leiden unter Lärm und Nachbarschaft.
Foto: Keystone

10'300 Fr pro Quadratmeter schreckt nicht ab
Nachfrage nach Einfamilienhäusern boomt

Obwohl Immobilien immer teurer werden, steigt das Interesse an ihnen. Nur in der Waadt, im Wallis und im Tessin ist die Nachfrage gering. In der Region Genf sind vor allem Luxusobjekte gefragt.
Publiziert: 04.04.2019 um 17:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2019 um 22:10 Uhr
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Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern wie diesen in Otelfingen ZH boomt.
Foto: Philippe Rossier

Die eigenen vier Wände, für viele ein Traum. Wer sich diesen erfüllen will, muss tief ins Portemonnaie greifen. Denn das Eigenheim ist teuer. Seit über zehn Jahren steigen die Preise stetig. 

Jetzt sind mit 34'000 Inseraten auf Schweizer Immobilienportalen so viele Einfamilienhäuser ausgeschrieben wie seit 2015 nicht mehr. Damals waren es 17 Prozent weniger. Zudem bleiben die Inserate deutlich kürzer online - im Schnitt 81 Tage. 2016 waren es noch 104. Das heisst: Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern wächst.

Die Online Home Market Analysis von Homegate und dem Swiss Real Estate Institute der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) zeigt zudem, in welchen Regionen das Interesse am eigenen Haus besonders hoch ist und in welchen weniger.

Geringes Interesse im Wallis und Tessin

Wenig überraschend gehen die Häuser in der Region Zürich am schnellsten weg. In den Agglomerationsgemeinden ist die Nachfrage gross: Obwohl die Zahl der zum Verkauf angebotenen Einfamilienhäuser um 14 Prozent anstieg, fanden die Immobilien schneller einen Käufer.

Im Waadt, Wallis und Tessin bleiben die Inserate hingegen fast doppelt so lange online wie in Zürich. In der Region Genf ging die Zahl Inserate sogar deutlich zurück. Die Zeit, bis ein Käufer gefunden wird, jedoch nicht. Hier ist die Nachfrage somit nicht gestiegen.

Luxusobjekte für über 2,5 Millionen Franken sind hier jedoch gefragter als in den meisten Regionen der Schweiz. Die Homegate-Analyse macht dies an der verkürzten Zeit aus, die die Inserate online sind.

Teures Pflaster Genf

Auch bei den Angebotspreisen für Einfamilienhäuser liegt Genf an der Spitze: Mit rund 10'300 Franken pro Quadratmeter ist die Wohnfläche hier am teuersten. In den zwei preiswertesten Gebieten Ostschweiz und Espace Mittelland kostet der Quadratmeter mit 5600 Franken nur rund die Hälfte.

Trotz der gestiegenen Wohneigentumsquote, der verschärften Regulierung zur Hypothekarfinanzierung und den rekordhohen Eigenheimpreisen ist die Nachfrage ungebrochen. Peter Ilg von der HWZ sieht drei Gründe für diese Entwicklung: «2018 fiel das gesamtwirtschaftliche reale Wachstum mit 2,5 Prozent so hoch aus wie seit acht Jahren nicht mehr», sagt er.

Zudem werde die Zeit der Negativzinsen sobald nicht zu Ende gehen. Damit bleiben auch die ausserordentlich tiefen Hypothekarzinsen noch länger bestehen. Und Sparen sei aufgrund der tiefen Zinsen nach wie vor uninteressant. (mm)

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