Georg Fischer war eine der ersten Firmen, die wegen des starken Frankens ihre Arbeiter länger hat schuften lassen: 44 Stunden pro Woche statt wie bisher 40. Dafür hat der Industriekonzern aus Schaffhausen massiv Haue von den Gewerkschaften einstecken müssen. Dabei war die Massnahme schon damals als befristet angekündigt worden.
Und prompt: Georg Fischer hält Wort! Heute erreichte die positive Kunde die Angestellten des Schaffhauser Industriekonzerns: «Wir haben gesehen, was das ganze Massnahmenpaket inklusive der Arbeitszeiterhöhung gebracht hat. Zudem gibt es an der Währungsfront einige Entspannung. Als Danke für das Engagement der Mitarbeitenden wurden diese Sonderprämien beschlossen», sagt Sprecher Beat Römer zu BLICK.
Das Management verzichtet
2000 Büezer, die in der Schweiz für GF arbeiten, kommen in den Genuss einer Sonderprämie: Für jeden gibt es 1000 Franken. Davon 900 Angestellte am Standort Schaffhausen. «Das Management bekommt aber nichts», betont Römer gegenüber BLICK.
Die Angestellten haben klaglos mehr gearbeitet, trotz der zusätzlichen Belastung im Privatleben. Und das Management hat sich reingekniet. Georg Fischer hat in den letzten Monaten die Einkaufskonditionen bei Lieferanten neu verhandelt, verstärkt im Ausland eingekauft sowie Prozesse optimiert und Kosten an Schweizer Standorten gesenkt. Und doch: In der ersten Jahreshälfte hatte GF wegen der Frankenstärke 4 Prozent weniger Umsatz erzielt.
Das meint BLICK
Dieses positive Beispiel muss Schule machen. Bleibt zu hoffen, dass weitere Firmen auf Ende Jahr hin über die Bücher gehen. Und nicht nur die Arbeitszeiten wieder auf ein normales Niveau reduzieren. Sondern den treuen Arbeitern, die die Suppe auslöffeln mussten, auch ein Couvert unter den Christbaum legen.