In den Westschweizer Kantonen und im Tessin gibt es allerdings tendenziell weniger Frauen in den Chefetagen als in der Deutschschweiz. Zudem sind die Unterschiede zwischen den Branchen frappant.
Über die ganze Schweiz hinweg sind im Schnitt 27,1 Prozent aller im Handelsregister eingetragenen Führungspersonen von Unternehmen weiblich. Damit hat der Frauenanteil in der Teppichetage in den vergangenen zehn Jahren um vier Prozentpunkte zugelegt, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Informationsdienstleisters CRIF hervorgeht.
Am meisten weibliche Managerinnen gibt es laut der Studie im Kanton Aargau mit 30,4 Prozent, gefolgt von den beiden Appenzell. Die Westschweizer Kantone sowie das Tessin liegen alle unter dem Schweizer Mittel. Mit 23,3 Prozent führen im Kanton Neuenburg am wenigsten Frauen eine Firma.
Im Verwaltungsrat liegt die Quote mit 23,2 Prozent schweizweit noch etwas tiefer als im Management, sie hat aber in den letzten zehn Jahren ebenfalls etwas zugenommen (2011: 20,1%). Am wenigsten Frauen gibt es mit 18,3 Prozent in den Verwaltungsräten von Zuger Unternehmen, am meisten mit 24,8 Prozent in Basel Stadt.
Die Frauenquote ist stark abhängig von der jeweiligen Branche. Auf der Managementstufe sind im Bereich Veterinärwesen mit 51 Prozent am meisten Frauen vertreten. Aber auch bei Stiftungen, im Sozialwesen und bei sonstigen überwiegend persönlichen Dienstleistungen - dazu gehören etwa Coiffeur- und Kosmetiksalons - sind etwa die Hälfte der Chefposten weiblich besetzt.
Ähnlich ist es auch bei den Verwaltungsratsmandaten. Am stärksten vertreten sind die Frauen dort bei den persönlichen Dienstleistungen (61,6%), im Veterinärwesen, aber auch in der Kleiderproduktion oder im Gesundheitswesen mit jeweils mehr als 40 Prozent.
In den Branchen Tiefbau, Energieversorgung und Maschinenbau gibt es mit 14 Prozent oder weniger am wenigsten weibliche Führungskräfte.
Für die Studie hat CRIF sämtliche Personen berücksichtigt, die im Handelsregister als Führungspersonen oder Verwaltungsräte eingetragen sind. Die Erhebung wurde am 17. Februar 2021 vorgenommen.
(SDA)