CS-Chef Tidjane Thiam arbeitet an einer neuen Strategie für die Grossbank. Dabei wird auch die Optimierung der Geschäftsbereiche geprüft werden, um den Kapitaleinsatz zu verbessern. Bis Ende Jahr soll die neue Strategie festgelegt sein, wie der neue CS-Chef heute Donnerstag ankündigte.
«Das Management-Team und ich befinden uns zurzeit im Prozess einer tiefgreifenden strategischen Überprüfung», lässt er sich in der Mitteilung zitieren.
Gemäss einem Bericht der Financial Times vom Mittwoch soll Thiam gegenüber Investoren die Absicht geäussert haben, das Asset Management der Bank mit Zukäufen zu stärken. In der Mitteilung äussert sich der neue CS-Chef nicht dazu. Noch vor Jahresende soll jedoch die neue Strategie und das Geschäftsmodell festgelegt sein, heisst es weiter.
Alle Erwartungen übertroffen
Die Bank hat im zweiten Quartal einen Gewinn von 1,05 Milliarden Franken erzielt. Damit hat sie die Erwartungen deutlich übertroffen. Insbesondere die Vermögensverwaltung hat sich gegenüber dem ersten Quartal gesteigert. Aber auch das Investmentbanking lieferte ein solides Ergebnis, wie die CS mitteilte.
Mit diesem Gewinn hat die Credit Suisse die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Gemäss einer Umfrage der Finanznachrichtenagentur AWP sind sie im Schnitt von einem Konzernergebnis von nur rund 694 Millionen Franken ausgegangen.
Im letzten Quartal hat die CS 1,05 Milliarden Franken Gewinn geschrieben. Im Vorjahresquartal resultierte nach der Einigung mit den US-Behörden im Steuerstreit und einer entsprechenden Busse ein Verlust von 700 Millionen Franken.
Auch Investmentbanking schliesst gut ab
Das starke Ergebnis hat die Grossbank dabei vor allem mit unerwartet gutem Abschneiden in der Vermögensverwaltung erzielt. Insbesondere in der Wachstumsregion Asien-Pazifik hat die Credit Suisse ein sehr gutes Ergebnis erzielt, wie es in der Mitteilung von heute Donnerstag heisst.
Mit 14,2 Milliarden Franken ist der Grossbank auch erneut viel neues Geld zugeflossen. Im Vorjahresquartal waren es 10,0 Milliarden, im Vorquartal 17,0 Milliarden Franken.
Im Investmentbanking hat die Credit Suisse im strategischen Geschäft nach eigener Einschätzung gute Erträge erzielt. Insgesamt konnte die Investmentbank jedoch nicht an das sehr gute Vorquartal anschliessen. Sie blieb auch unter den Erwartungen der Analysten. Dafür verantwortlich ist vor allem das Anleihengeschäft, das deutlich tiefere Erträge lieferte.
Mit dem gute Abschneiden im zweiten Quartal kann die Bank auch ihr Kapitalpolster ausbauen. So stieg die harte Kernkapitalquote (CET1 Look-through) von 10,0 auf 10,3 Prozent. (SDA)