Um 15:49 Ortszeit war der Rekord gebrochen: Der 24-Stunden-Singles'-Day hat dem chinesischen Onlinegiganten Alibaba bereits über 25 Milliarden Franken in die Kassen gespült. Am Ende waren es 30,8 Milliarden Dollar – umgerechnet rund 30 Milliarden Franken.
Auch die übrigen Zahlen sind gigantisch: Die erste Milliarde Dollar war nach einer Minute und 25 Sekunden geschafft. Nur eine Sekunde dauerte es, bis 3700 Mac-Lippenstifte einer Extraausgabe ausverkauft waren.
30 Topmarken wie Nike und Apple verkauften in einer halben Stunde Waren im Wert von über 100 Millionen Yuan, umgerechnet rund 14 Millionen Franken. Das berichtet die Hongkonger «South China Morning Post».
Alibaba-Gala mit Mariah Carey
Am beliebtesten waren unter den importierten Produkten dieses Jahr offenbar Gesundheitszusätze, vor Milchpulver und Gesichtsmasken. Top-Marken waren Xiaomi, Apple und Dyson.
Alibaba lässt sich das Shopping-Event einiges kosten. Eine vierstündige Gala mit Stars wie Mariah Carey und Miranda Kerr sowie Auftritten von Cirque-du-Soleil-Akrobaten wurde live auf der Videoplattform von Alibaba übertragen.
Die Konsumlust der Chinesen am 11. November wird auch als Wirtschaftsindikator gedeutet. Die neuen Rekordzahlen dürften nun wenigstens teilweise die Ängste derjenigen beruhigen, die befürchten, dass die Konsumentenstimmung in China unter den US-Zöllen leidet.
Viel symbolträchtige Rabatte
Auch in der Schweiz ist der Singles' Day inzwischen angekommen. Schon seit Donnerstag bietet Media Markt Rabatte. Bei der Kleidermarke Street One gibt es 11 Prozent. Mit minim mehr, nämlich 11,11 Prozent, lockt Betty Bossi. Im Onlineshop von Lingerie-Verkäufer Hunkemöller werden 20 Prozent Rabatt geboten.
Coop-Tochter Microspot bietet zum Singles' Day elf Produkte elf Prozent günstiger an. Dazu gehören ein Staubsauger-Roboter und zwei iPhones. Auch beim Konkurrenten Digitec gibts Sonderangebote. Jeweils elf Stück eines Produkts werden vergünstigt verkauft.
2019 wirds noch grösser
Julian Zrotz, Betreiber des Rabattportals Blackfridaydeals, zählt über 60 Händler, die beim Singles' Day mitmachten. Auch bei den Kunden sei das Interesse gross. Mitte Nachmittag betrugen die Umsätze der beteiligten Shops das 2,5-fache eines normalen Sonntags – trotz strahlendem Wetter.
«Nächstes Jahr wird sich der Singles' Day in der Schweiz definitiv etablieren», prognostiziert Zrotz. Er erwartet mehr und bessere Angebote sowie mehr Händler. Im Vergleich mit Black Friday hat der chinesische Shoppingtag hierzulande noch Aufholpotenzial. Auch beim Einkaufskorb: Gemäss den Informationen von Blackfridaydeals kauften Schweizer heute im Schnitt für 77 Franken. Beim letztjährigen Black Friday lag der Warenwert mit 151.30 Franken deutlich höher.