Am Nationalfeiertag geht viel mehr Geld flöten als nur für Feuerwerk und Bier. «Der 1. August kostet uns rund anderthalb Milliarden Franken», schätzt Patrik Schellenbauer (53).
Der Chefökonom und stellvertretende Direktor der wirtschaftsliberalen Denkfabrik Avenir Suisse hat für BLICK ein Rechenspiel angestellt und ausgerechnet, wie viel die Schweizer Volkswirtschaft am Feiertag theoretisch verliert. Denn, weil die meisten von uns am 1. August nicht arbeiten, erwirtschaftet die Schweiz weniger.
Auf den Wert von anderthalb Milliarden kommt Schellenbauer, weil er das Bruttoinlandprodukt (BIP) von rund 650 Milliarden Franken pro Jahr auf 230 effektive Arbeitstage aufteilt. Das macht 2,8 Milliarden Franken.
Der Feiertag lohnt sich trotzdem
Weil aber am 1. August nicht alle freihaben, und am Tag vor und nach dem 1. August laut Schellenbauer etwas mehr und effizienter gearbeitet werde, bleibt unterm Strich ein Minus von 1,5 Milliarden Franken. «Das sind 180 Franken pro Kopf der Bevölkerung», so der Ökonom.
Theoretisch zumindest. «Rechnet man die gewonnene Freizeit und die Freude am Fest ein, ist der Verlust viel kleiner», sagt Schellenbauer. «Und gut gelaunte Leute konsumieren mehr und arbeiten besser!»
Nicht nur wegen der guten Laune ist der BIP-Verlust eine gut angelegte Investition: Zusammenhalt darf man sich auch etwas kosten lassen.
Entsprechend würde Schellenbauer nie den 1. August abschaffen: «An einem Tag im Jahr dürfen wir ruhig etwas patriotisch sein.»