Ein Rekord ist dem Sommer 2015 sicher: Am 7. Juli wurde in Genf mit 39,7 Grad die höchste je auf der Alpennordseite gemessene Temperatur aufgezeichnet. Die höchste je in der ganzen Schweiz gemessene Temperatur herrschte jedoch im Jahrhundert-Sommer 2003 mit 41,5 Grad in Grono GR.
Die Differenz zu 2003 schrumpft von Tag zu Tag: Die neuste Hitzewelle erreicht diese Woche am Freitag ihren Höhepunkt. Im Wallis soll es 37 bis 38 Grad heiss werden. Im Mittelland steigt das Quecksilber auf 35 bis 36 Grad.
«Wir hinken noch weit hinterher»
«Die erste Juli-Hälfte war aussergewöhnlich heiss», sagt Reto Vögeli von Meteonews zu Blick.ch. «Aber 2003 war es von Juli bis August aussergewöhnlich heiss.» Bisher wurde in diesem Juli ein Temperaturüberschuss von fünf Grad festgestellt, wie der Meteorologe erklärt. Trotzdem: «Im Vergleich zu 2003 hinken wir noch weit hinterher.»
Zählt man etwa die Anzahl Hitzetage am Zürichberg, in Bern und in Genf, zeigt sich, dass dieses Jahr erst etwa ein Drittel des Totals von 2003 erreicht worden ist. Dabei ist der meteorologische Sommer (1. Juni bis 31. August) schon in der Halbzeit angelangt! Als Hitzetage zählen Tage mit einer Höchsttemperatur von über 30 Grad.
Hitzetage-Rekord theoretisch immer noch möglich
«Theoretisch ist es dieses Jahr immer noch möglich, die Anzahl Hitzetage von 2003 zu erreichen», sagt Vögeli. «Doch man müsste jetzt in der zweiten Hälfte des Sommers zwei Drittel aufholen.»
In Genf hatten wir bis jetzt 15 Hitzetage. 2003 waren es insgesamt 51! In Bern gab es 2003 32 Hitzetage. Dieses Jahr gab es bisher nur deren zehn. Am Zürichberg fehlen noch 18 Hitzetage, um die Anzahl im Jahrhundertsommer von insgesamt 37 zu erreichen.