Wetter
Wärmster Oktober seit Messbeginn geht zu Ende

Der bisher wärmste Oktober seit Messbeginn im Jahr 1864 neigt sich dem Ende zu. Am Freitag erreichten die Temperaturen lokal bis über 25 Grad, so zum Beispiel in Mervelier JU. In leicht erhöhten Lagen war die Nacht laut Wetterdienst zudem rekordmässig mild.
Publiziert: 28.10.2022 um 10:25 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2022 um 15:49 Uhr
Foto: GIAN EHRENZELLER

Die Rekordwerte lagen im Oktober 2022 lokal ein Grad über den bisherigen Höchstwerten, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

Die Rekordwärme habe die meisten Gebiete der Schweiz erfasst. Vielerorts lagen die Monatswerte 3 bis 4,5 Grad über der Norm von 1991 bis 2020, wie es weiter hiess. Regional bewegte sich die Monatstemperatur rund ein Grad über den bisher höchsten Oktoberwerten.

Im landesweiten Mittel sei die Oktobertemperatur 3,7 Grad über die Norm 1991 bis 2020 gestiegen. Auf Rang zwei liege der Oktober 2001 mit deutlich tieferen 3 Grad über der Norm. Dies verdeutliche das extreme Wetterereignis. Die grosse Wärme sei vor allem durch anhaltende West- und Südwestströmungen verursacht worden, die vom 4. bis am 25. Oktober die milde Luft heranführten. mit dominanten Hochdrucklagen.

Während der anhaltenden Warmluftzufuhr, die auch während der Regentage angehalten habe, seien die Temperatur zeitweise auf sehr hohem Niveau verharrt. So stieg die Tagesmitteltemperatur vom 15. bis am 21. Oktober vielerorts 5 bis 7 Grad, lokal auch 8 Grad über die Norm, wie es weiter hiess. Am 23. Oktober habe die Tagesmitteltemperatur unter Föhneinfluss regional sogar 8 bis 9 Grad über der Norm gelegen.

Bezüglich Tageshöchstwerten habe es jedoch keine verbreiteten Besonderheiten gegeben. Knappe Rekordwerte meldeten nur einzelne Messstandorte für die zweite Monatshälfte. So registrierte Delsberg JU am 23. Oktober ein Tagesmaximum von 25,5 Grad. Der bisherige Oktober-Rekordwert für die zweite Monatshälfte lag hier 2017 bei 25,1 Grad.

Ganz anders sah es noch vor zehn Jahren aus, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) am Freitag twitterte. Damals sei die Schweiz auch im Flachland im weissen Winterkleid erwacht. Am 29. Oktober 2012 seien sogar Oktober-Schneehöhenrekorde gemessen worden.

Anfangs Oktober hätten die Laubbäume begonnen, sich verbreitet zu verfärben, schrieb Meteoschweiz weiter. Die Blattverfärbung sei aber in diesem Jahr sehr schwierig zu beobachten. Viele Bäume hätten gleichzeitig grüne und verfärbte Blätter getragen, zudem sei ein Teil der Blätter bereits abgefallen. Im Flachland hätten sich die Farben nicht ganz so intensiv ausbilden können, denn kühle Nächte, welche die Farben normalerweise verstärkten, fehlten im Oktober.

Für das Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ist es noch zu früh, Prognosen der Auswirkungen des warmen Herbstes zu machen. Indes habe der Sommer 2022 für ein Déja-vu gesorgt. Ähnlich wie 2018 habe sich wegen der Trockenheit das Laub verschiedener Bäume schon ab Ende Juli herbstlich verfärbt, wie das WSL kürzlich schrieb.

Im Mendrisiotto TI seien bereits im August grossflächig ganze Wälder braun gefärbt gewesen. Der Sommer 2022 dürfte insbesondere Buchen an trockenen Standorten weiter zugesetzt haben. Das frühe Abwerfen des Laubes sei als ein Schwächezeichen zu erklären, so das WSL.

(SDA)

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