Tief «Alexander» brachte heftige Orkanböen, auch im Flachland wurden letzte Nacht Windgeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern gemessen. Auf die Sturmnacht folgen heute Lawinenwarnungen und Hochwasser.
In den Bergen herrscht wegen der grossen Neuschneemengen und Schneeverwehungen grosse Lawinengefahr.
Überschwemmung im Thurgau
Wegen des Regens und der Schneeschmelze treten zudem an Orten, wo das Wasser wegen der Schneereste nicht abfliessen kann, Bäche und Flüsse über die Ufer.
In Frauenfeld TG etwa ist die Thur über die Ufer getreten. «Die Feuerwehr hat die betroffenen Gebiete abgesperrt», sagt Polizeisprecher Daniel Meili zu Blick.ch. Wohngebiete seien durch das Hochwasser nicht bedroht. «Es besteht keine Gefahr.» 35 Schadensmeldungen gingen bei der Thurgauer Kantonspolizei bislang ein.
Im Kanton St. Gallen musste die Feuerwehr 60 Mal ausrücken. In rund der Hälfte der Fälle musste sie überschwemmte Keller, Ställe oder Geschäfte auspumpen.
In Basel musste die Schifffahrt auf dem Rhein wegen des hohen Pegelstandes eingestellt werden. Die Grossschifffahrt zwischen Basel und Birsfelden sowie der Fährbetrieb und die Kleinschifffahrt zwischen Basel und Rheinfelden wurden gesperrt, teilen die Schweizerischen Rheinhäfen mit.
Sturm: «Lage hat sich beruhigt»
Das für den Sturm verantwortliche Tief «Alexander» ist in der Zwischenzeit abgezogen. «Mittlerweile hat sich die Lage beruhigt», sagt Meteonews-Metereologe Roger Perret zu Blick.ch.
Die stärksten Böen im Flachland waren mit 104 km/h in Altdorf UR und mit 97 km/h in Luzern registriert worden. Recht verbreitet gab es laut Meteonews am Samstagnachmittag und in der Nacht auf Sonntag Böen zwischen 60 und 90 km/h.
Noch ungemütlicher stürmte es in den Bergen. Die stärkste Orkanböe wurde mit 155 km/h auf dem Säntis gemessen. Auch auf dem Titlis sowie auf Jungfraujoch, Weissfluhjoch, Gütsch und Chasseral wurden Windgeschwindigkeiten von über 130 km/h registriert.
Das Tief brachte der Schweiz nicht nur stürmische Winde, sondern auch Niederschlag. Durch den Regen verschwand der Schnee in tiefen Lagen vielerorts weitgehend.
«Neuen Schnee gibt es im Flachland in den nächsten Tagen nicht», sagt Perret. «Das ist allerfrühestens am nächsten Wochenende möglich.» (eg/SDA)